USA:
Nike profitiert von umstrittener Kaepernick-Kampagne
Obwohl Donald Trump die Jubiläumskampagne von Nike als "furchtbare Botschaft" empfindet, legten die Online-Bestellungen nach dem Launch kräftig zu.
Die Kontroverse um die neue Werbekampagne mit dem politisch engagierten Ex-Football-Star der San Francisco 49ers, Colin Kaepernick, hat dem Sportartikelhersteller Nike zwar zunächst einen Einbruch am Aktienmarkt beschert, der befürchtete Umsatzverlust allerdings hat sich nicht eingestellt. Im Gegenteil: Obwohl US-Präsident Donald Trump twitterte, dass die Werbung eine "furchtbare Botschaft" sende, ist die Zahl der Online-Bestellungen nach Zahlen der Marktforschungsgesellschaft Edison Trends nach der Erstausstrahlung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 31 Prozent gestiegen.
Auch Brian Nagel, Analyst des Wertpapierhauses Oppenheimer, glaubt nicht, dass die Kampagne Nike schaden werde. Die provokante und risikoreiche Kampagne richte sich an ein jüngeres Publikum, zitiert ihn die FAZ. "Die Ausdruckskraft der Werbebotschaft ist dazu geeignet, jegliche potenzielle Gegenreaktion in den Schatten zu stellen." Zwei Drittel der Kunden von Nike sind laut des FAZ-Berichts momentan jünger als 35 Jahre und eine deutlich vielfältigere und urbanere Klientel als die tendenziell eher weiße und ländliche Wählerschaft von Trump.
Nike nutzte Colin Kapernick als Gesicht seiner Kampagne zum 30. Jubiläum des Claims "Just do it". Der Quarterback, der vor zwei Jahren einen Sportlerprotest gegen Polizeigewalt und Rassendiskriminierung initiierte und seit März 2017 ohne Profivertrag ist, verbreitet darin die Botschaft: "Glaube an etwas. Auch wenn es bedeutet, alles zu opfern." Patriotische US-Amerikaner und Nike-Fans verarbeiten die Kampagne jeder auf seine Weise - und überschwemmen schon seit Tagen das Netz mit Memes.