Nielsen-Zahlen: Ostern macht alles wieder gut
Die späten Oster-Kampagnen im April zahlen im Bruttowerbemarkt positiv auf das zweite Quartal ein. Nielsen Media Research meldet einen soliden Start.
Ostern hat im ersten Quartal im Bruttowerbemarkt gefehlt und vor allem im TV ein Minus hinterlassen. Dafür meldet Nielsen Media Research nun einen "soliden" Start ins zweite Quartal: Nielsen zufolge schließt der Bruttowerbemarkt im April mit einem Wachstum von plus 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 7,95 Milliarden Euro ab. Insgesamt ist der Brutowerbedruck nach den ersten vier Monaten um 4,8 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum angestiegen. Ein Ausblick fehlt dieses Mal. Nur die Aussage: "Wir sind auf die kommenden Monate gespannt", lässt sich das Nielsen-Team um Geschäftsführer Ludger Wibbelt entlocken.
Im Detail: Nach den ersten vier Monaten hat sich der Bruttowerbedruck in den klassischen Medien um 4,8 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum gesteigert. Knapp acht Milliarden haben die Above-the-line-Medien bisher brutto an Werbung umgesetzt. Allerdings verharrt eine Gattung bei den Bruttoerlösen weiter im Minus: die Tageszeitungen. Sie melden nach dem April 1,3 Prozent weniger Umsatz als zum Vorjahresstart und sammeln bisher 1,66 Milliarden Euro ein. Auch an Werbevolumen verlieren die Blätter – um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr. Weiterhin Wachstumsmotor des Marktes nach Prozenten: das Internet mit jetzt immer noch 30,1 Prozent mehr Umsätzen gegenüber Januar bis April 2010 und gut 823 Millionen Euro an Bruttowerbeerlösen.
Wieder mit einem Plus im Rennen liegt das Fernsehen. Das reichweitenstarke Medium legt brutto gegenüber dem Vorjahresauftakt bis Ende April um 1,9 Prozent auf bisher 3,39 Milliarden Euro Umsatz zu. Die Osterkampagnen, die dieses Jahr erst im April eingebucht worden sind, gleichen damit die Bruttodelle vom März wieder aus. Weiter erholt zeigt sich – außer den Zeitungen – die Printbranche. Sogar die Fachzeitschriften legen nach den ersten vierMonaten des Jahres ein klares Plus vor – genau vier Prozent Zuwachs gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf bisher knapp 137 Millionen Euro Bruttoerlöse. Die Zeitschriften erlösen nach vier Monaten im Jahr 2011 ganze 4,9 Prozent mehr. Nielsen meldet hier bis Ende April gut 1,15 Milliarden Euro Bruttoumsatz.
Radio liegt mit 5,2 Prozent mehr Bruttoerlösen gegenüber dem Vorjahreszeitraum gut im Rennen. Beim Funk sind brutto bisher für 444 Millionen Euro Spots eingebucht worden. Allerdings wirken hier wohl weiter Preiserhöhungen fürs neue Jahr: Radio hat bis Ende April gegenüber dem Vorjahreszeitraum 1,6 Prozent seines Brutto-Werbevolumens verloren. Immer stärker entwickelt sich nach dem Vorjahreserfolg auch das Plakat. Der Zuwachs bewegt sich hier zwischen Januar und April bei 18,2 Prozent brutto. Umgesetzt sind 321 Millionen Euro.
Dass Werbekunden seit 2010 im Kino auf die neue Performance-basierte Abrechnung setzen und nur noch Kontakte einkaufen können, zahlt sich für das Werbemedium weiter aus. Die Kunden bezahlen seither die Besucher, die in den gebuchten Filmen oder Kinostandorten über die Kasse erfasst worden sind. Somit lautet die Bilanz für Lichtspielhäuser in den ersten vier Monaten 2010: plus 7,0 Prozent und bisher knapp 22 Millionen Euro an Bruttowerbeumsätzen.