
Nielsen-Zahlen: Hoffen auf den Olympia-Push
Der Juli zeigt für den Bruttowerbemarkt eher ernüchternde Zahlen - um 2,7 Prozent gingen die Werbespendings im Gesamtmarkt im Vergleich zum Juni zurück. Lediglich die Online- und Radiowerbung verzeichnet laut Nielsen "komfortable Zuwächse". Das zeigt auch die Bilanz des bisherigen Jahres.
Nielsen Media Research hofft auf positive Impulse durch die Olympischen Spiele im August. Denn der Juli zeigt für den Bruttowerbemarkt eher ernüchternde Zahlen - um 2,7 Prozent gingen die Werbespendings im Gesamtmarkt im Vergleich zum Juni zurück. Lediglich die Online- und Radiowerbung verzeichne "komfortable Zuwächse". Ansonsten mussten auch in diesem Monat wieder zahlreiche Medienklassen rückläufige Bruttowerbeumsätze hinnehmen. Am stärksten betroffen war die Out of Home Werbung mit einem Minus von 11,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.
Das Team um Nielsen-Chef Ludger Wibbelt blickt auch auf den bisherigen Verlauf des Werbejahres: Von Januar bis Juli sind 1,4 Prozent mehr an Bruttoerlösen gegenüber dem Vorjahreszeitraum zusammengekommen. 14,1 Milliarden Euro haben die klassischen Medien bisher in diesem Jahr brutto erlöst.
Den stärksten Zuwachs verzeichnet mit 16,7 Prozent das Internet. 1,54 Milliarden Euro sind hier in diesem Jahr laut Nielsen bereits umgesetzt worden. Ein Plus verzeichnet auch das reichweitenstarke Medium Fernsehen. 3,7 Prozent mehr Bruttoumsatz als im Vorjahreszeitraum werden laut Nielsen mit TV-Werbung umgesetzt, mehr als 5,93 Milliarden Euro sind bisher brutto erlöst worden. An diesen Zahlen wird deutlich, dass die Kampfansage der TV-Branche an Print und eine entsprechende, schon länger wirksame Rabattpolitik 2012 auf die Erlöse durchschlägt: Fernsehen brummt, während Print kämpft. Nielsen gibt zudem für den Hörfunk bis Ende Mai ein Plus von 5,7 Prozent auf bisher gut 836 Millionen Euro Bruttowerbeumsatz aus. Damit gehört das Radio zu den Wachstumsbranchen des Jahres 2012.
Bei den Tageszeitungen ist dagagen das Minus am dicksten. Sie melden minus 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, ein Erlös von bislang 2,84 Milliarden Euro an Bruttowerbeumsätzen. Auch die Publikumszeitschriften verlieren - 4,1 Prozent gegenüber den Erlösen aus dem Zeitraum Januar bis Juli des Vorjahres. Rund 1,96 Milliarden Euro sind bisher brutto umgesetzt worden. Auch die Fachzeitschriften liegen nach sieben Monaten mit 1,5 Prozent Verlust im Minus – bei bisher 239 Millionen Euro an Brutto-Erlösen. Ebenfalls im Minus: Out of Home, die Gattung, unter der Nielsen seit Januar Plakat, Transport Media und At-Retail-Media zusammenfasst. Hier melden die Forscher einen Rückgang der Bruttoerlöse um 4,6 Prozent auf 685 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die ernüchternde Bilanz für Lichtspielhäuser bis Ende Juli: minus 11,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr und bisher knapp 45 Millionen Euro an Bruttowerbeumsätzen.