Kino- und Out-of-Home-Werbung (72 Millionen Euro und 1,13 Milliarden Euro) schneiden mit plus 14,2 und plus 4,9 Prozent in den ersten neun Monaten des Jahres 2014 stark ab und rangieren nach Prozentzuwächsen in der Nielsen-Bilanz auf Platz zwei und vier. Die Radiowerbung verzeichnet nach neun Monaten insgesamt knapp 1,2 Milliarden Euro und damit einen Zuwachs von 2,0 Prozent – trotz leichter Einbußen in den Vormonaten. Brutto läuft es wieder gut bei der Funkwerbung. Die Online-Reklame ist nach neun Monaten weiterhin leicht im Aufwärtstrend und beläuft sich auf gut 2,1 Milliarden Euro, was einem Mini-Plus von 0,6 Prozent im Vergleich zu 2013 entspricht. Mobile dürfte hier als Umsatzplus dazu gerechnet werden – mit 120 Millionen Euro Bruttoerlösen in den ersten drei Quartalen haben die Kampagnen für Smartphones, Tablet-PCs und Mobiltelefone mehr erlöst als das Kino im Gesamtjahr 2013 (101 Millionen Euro). Zusammen genommen könnten Internet- und Mobilewerbung bald die Gattung Publikumszeitschiften überrunden.

Bei den Titeln der Publikumspresse herrscht indes Ernüchterung: Mit 0,9 Prozent weniger Bruttowerbesumsatz gehört die Gattung zu den wenigen Verlierern des Werbejahres 2014 - auch wenn der Wert für die Publikumszeitschriften nur ein "abgemildertes" Minus darstellt. Unter 2,5 Milliarden Werbeeuros (2,46) ist die Branche bis Ende September gerutscht. Auch weisen Fachzeitschriften (296 Millionen Euro bei minus 1,7 Prozent) und Tageszeitungen (3,3 Milliarden Euro bei minus 1,6 Prozent) weiterhin rückläufige Bruttowerbeeinahmen aus. Doch die Talfahrt des Vorjahres mit teils zweistelligen Verlusten wiederholt die Printbranche dieses Jahr bei weitem nicht.

Und wer wirbt da stark? Die Automobilhersteller bleiben zwar Branche Nummer eins tragen weiter einen dicken Batzen zum Werbevolumen bei. Doch sie trommeln eher weniger als noch vor einem Jahr (minus 0,7 Prozent). Mit deutlich erweiterten Werbebudgets treten indes die Online-Dienstleistungen (plus 23,4Prozent) und der Handel im Internet auf (plus 28,9 Prozent). Der Lebensmitteleinzelhandel mit Marken wie Edeka hält mit (plus 11,2 Prozent). Übrigens: Das Internet ist auch ein Werbemotor - die Online-Dienstleistungen sind als Big Spender in den Top-50-Branchen von Nielsen auf Platz drei vorgerückt.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.