Google-Aktion :
Nicht egal: Die Youtuber-Kampagne gegen Hass im Netz
Youtube will mit der Initiative #NichtEgal gegen Hass im Netz kämpfen. Bekannte Youtuber machen mit - und sollen auch in Schulen gehen. W&V zeigt den Spot.
Youtube hat gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung eine Aktion gegen Hass im Netz gestartet. "Es ist nicht egal, wenn die Leute online und offline nicht respektvoll miteinander umgehen", so Projektleiterin Sabine Frank von Google. Es sei nicht genug, Inhalte zu löschen. Das Diskussionsverhalten hierzulande müsse sich ändern.
Bei #NichtEgal mischen insgesamt 22 Youtuber mit - unter anderem DieLochis, DagiBee, Bullshit TV, Space Frogs, Diana zur Löwen, Doktor Allwissend, MrWissen2Go und die Datteltäter. Sie alle rufen in einem gemeinsamen Video ihr Publikum zum Mitmachen auf. Der Clip wird im Kanal der Initiative und auf der Website nichtegal.withyoutube.com zu sehen sein. Außerdem streuen die beteiligten Video-Macher den 90-Sekünder ebenso. Laut Google wird das Video in den kommenden Wochen an mehreren Tagen auf der deutschen Youtube-Startseite zu sehen sein.
Die Youtuber kommen auch vor Ort zum Einsatz: "An 40 Schulen werden wir vorbeischauen und erklären, wie ihr zu Experten gegen Hass werdet", kündigt MrWissen2Go in einem Clip an. Bei 200 Workshops sollen rund 6.000 Jugendliche zu Mentoren ausgebildet werden. Für Lehrer steht Unterrichtsmaterial bereit.
Nach Angaben der Google-Tochter löschte der Konzern 2014 weltweit 14 Millionen Inhalte, 2015 waren es bereits 92 Millionen. Allerdings wächst die Zahl der hochgeladenen Inhalte rasant und hat sich von 2014 bis heute vervierfacht. So werden aktuell 400 Stunden Material minütlich weltweit auf Youtube hochgeladen.
Und: Von den 92 Millionen gelöschten Inhalten stand demnach nur ein Bruchteil (1 Prozent) im Zusammenhang mit Hasskommentaren oder terroristischen Inhalten. Größtenteils handelte es sich etwa um Spam, pornografisches Material oder sonstige Inhalte, die gegen die Youtube-Richtlinien verstießen.
Wie viel sich Youtube die Kampagne kosten lässt, wollte der Konzern nicht verraten. Eine ähnliche Initiative soll aber bald auch in anderen Ländern starten, etwa in Großbritannien und Frankreich. (mit dpa)