
Interview:
Neue Marketingwege: "Tupperware war schon immer so wie Facebook"
Mit Direktvertrieb, Partys und Empfehlungen hat Tupperware in 51 Jahren eine enorme Markenbekanntheit aufgebaut. Jetzt ist die Marke erstmals im TV zu sehen und seit 2010 auch auf Facebook präsent. Über die neuen Marketingwege sprach W&V Online mit Geschäftsführer Georges Jaggy.
Seit 1962 gibt es Tupperware in Deutschland. Die Marke besitzt laut einer Studie der GfK eine nahezu flächendeckende Markenbekanntheit von 90 Prozent - dank der legendären Tupperpartys und persönlichen Empfehlungen. Trotzdem ist die Marke jetzt erstmals im TV zu sehen - als Presenter des Wetters im ZDF-"Morgenmagazin".
Warum jetzt auch TV? Das Unternehmen will Tupperware trotz der langen Historie als junge Marke darstellen, sie aus einer "aktuellen Perspektive" präsentieren, erklärt Georges Jaggy, Geschäftsführer von Tupperware Deutschland. "Tupperware ist jung geblieben, und das wollen wir noch mal zeigen. Wer in letzter Zeit auf keiner Tupperparty war oder sich auf unserer Homepage oder Facebook-Seite erkundigt hat, ist sicherlich nicht auf dem neuesten Stand." Allein 2012 seien über 25 neue Produkte, Sets und Farbkombinationen auf den Markt gekommen.
Seit 2010 ist die Haushaltsmarke auch auf Facebook präsent, hat rund 115.000 Fans. W&V Online hat mit Georges Jaggy über die neuen Marketingkanäle gesprochen.
Welche Marketingziele verfolgt Tupperware mit der TV-Präsenz und warum haben Sie sich für Wettersponsoring im ZDF entschieden?
Tupperware ist seit 51 Jahren in Deutschland. Eine lange Zeit. Wir sind präsent. Überall in Deutschland. Diese Präsenz wollen wir einmal darstellen, in Ton und und Bild. Außerdem ist das Wettersponsoring eine ideale Plattform, denn das Wetter schaut man am Morgen, um den Tag zu planen. Und dort sieht man dann auch gleich, was Tupperware aktuell zu bieten hat – und eventuell wird man daran erinnert, dass man ja mal wieder zu einer Tupperparty gehen kann.
Welche Zielgruppen möchten Sie dort erreichen?
Wissen Sie, über Zielgruppen kann man lange diskutieren. Bei Tupperware finden sich alle Altersklassen und alle Einkommensgruppen wieder. Für junge Menschen zum Beispiel, die gerade aus dem Haus ziehen und ihre erste Wohnung einrichten, hat Tupperware optimale Lösungen für das Zubereiten von schnellen, einfachen und dennoch nahrhaften Mahlzeiten. Es sind nicht nur Produkte, sondern auch die dazu passenden Rezepte und Anleitungen, die Tipps und Tricks der Beraterin, was Tupperware so einzigartig macht.
Wie entwickelt sich das Geschäft von Tupperware in Deutschland?
Die Tupperparty gewinnt immer mehr und mehr an Beliebtheit. Und das zu einer Zeit, in der fast alles im Internet bestellt wird. Jedoch stellen wir fest, dass die Menschen sich auf das persönliche Gespräch und den Kontakt, den Austausch von Ideen und Empfehlungen, das Zusammenkommen mit Freunden und Familie auf einer Tupperparty freuen. Immer mehr wollen eine Beratung und jemand, den sie persönlich ansprechen können, wenn Fragen da sind.
Tupperware ist auch auf Facebook präsent und stellt dort unter anderem Produktvideos vor. Welche Rolle spielt der Facebook-Auftritt im Marketing und in der Direktvermarktung? Und welche Erkenntnisse ziehen Sie aus der Präsenz in den sozialen Medien?
Im Grunde genommen ist Tupperware schon immer das gewesen, was heute Facebook letztendlich ist: Eine Gemeinschaft mit ähnlichen Interessen, die sich gegenseitig kennt, mag, sich austauscht, hilft und trifft. Heute passiert das digital, auf der Party passiert das täglich „echt“, und zwar zigtausende Male.
Mit Facebook bieten wir eine digitale Version des Austausches, bieten dort die Möglichkeit, sich zu begegnen, bieten auch Highlights, Neuheiten, Filme und auch ein wenig Spaß. Sicher ist es nicht eine Säule des Geschäftes, jedoch treffen sich auch hier junge sowie erfahrene Tupperliebhaber und Interessenten, die wir alle herzlich willkommen heißen.