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Naketano: Sweatshirt-Millionäre geben Erfolgsmarke auf
"Monsterbumserin", "Supapimmel", "Birchermuschi", "Schwanzus Longus": Die bei Millennials beliebte Streetwear-Marke Naketano macht Ende des Jahres dicht. Und keiner weiß, warum.
Es gibt nur wenig deutsche Erfolgsmarken im Textilhandel. Naketano, im Jahr 2005 von Sascha Peljhan und Jozo Lonac in Essen gegründet, ist eine davon. Die Händler schwärmten geradezu von den Wachstumsraten, die ihnen die Streetwear-Marke zuletzt bescherte.
Naketano hat sich clever als Brand positioniert für alle, die nichts auf Marken halten - geschweige denn, haufenweise Geld für protzige Logos ausgeben. Damit sprechen die Essener insbesondere Millennials an - eine Zielgruppe, die auch die provozierenden, sexistischen Produktnamen lustig findet (wie "Muschiflüsterer", "Italienischer Hengst", "Schmusi Bumsi" oder "Son of a Pimp").
Auch der Vegantrend wird sehr schlau aufgegriffen, indem etwa auf tierische Materialien wie Leder verzichtet wird. Stattdessen zieren typischerweise zahlreiche Aufnäher aus Kunstleder und weiße Kordeln am Kragen die Hoodies und Jacken der Marke.
Wo es Naketano zu kaufen gibt
Naketano-Streetwear ist heute bei Peek & Cloppenburg und Sportscheck genauso zu haben wie bei Amazon und Zalando. Warum die Gründer nun trotz des Erfolgs den Geschäftsbetrieb Ende des Jahres einstellen wollen, darüber hüllen sie sich in Schweigen. Es sei Zeit für eine Veränderung, zitiert die Fachzeitschrift "Textilwirtschaft" aus einem Schreiben an die Händler. Firma und Marke stünden nicht zum Verkauf.
Einen solchen hätten Peljhan und Lonac übrigens auch gar nicht nötig. Reich sind sie auch so längst geworden. Im Jahr 2015 ist von 23 Millionen Euro Umsatz ein Gewinn von mehr als 10 Millionen Euro übrig geblieben. Aktuellere Zahlen sind nicht bekannt.
Werden die beiden möglicherweise unter anderem Namen weitermachen?
Komplett aufhören, so viel scheint wohl klar, wird das Erfolgsduo aus Essen kaum.