Fritz + Fränzi:
Nackte Teenager: Jung-von-Matt-Werbung erregt Amerikaner
Aufregung in New York: Die Kollegen vom "Business Insider" stoßen sich an einem Werbemotiv für das Magazin "Fritz + Fränzi" mit jungen Mädchen unter der Dusche. Was hinter dem Aufreger steckt, erklärt der verantwortliche Kreative von Jung von Matt in Zürich, Alexander Jaggy.
"Elternmagazin nutzt nackte Teenager in der Werbung", ermpören sich die amerikanischen Kollegen beim Business Insider (BI) in New York. Dem deutschen (wir korrigieren: Schweizerischen) Magazin "Fritz + Fränzi" werfen die Kritiker vor, unangemessene und allzu provokante Werbemotive einzusetzen. Tatsächlich sehen wir in einem Anzeigenmotiv zwei nackte Mädchen, die gerade dabei sind, Fotos von sich via Handy online zu stellen. Ein weiteres Bild zeigt Jugendliche, die sich wie Nazis gebärden. War es wirklich nötig, zu derart massiven Mitteln zu greifen? Oder nutzen die (männlichen, wie BI betont) Werber einfach die Tatsache aus, dass Sex verkauft und Schockwerbung zieht - scheinheilig oder aufgeklärt, darüber lässt sich an diesem Beispiel trefflich streiten. Verkauft diese Kampagne wirklich Hefte oder erregt sie lediglich Aufmerksamkeit - am Ende für die Agentur? Das Motto jedenfalls lautet, an sich im Sinne der Eltern: "Wenn Sie nicht die richtigen Worte finden, liefern wir Sie Ihnen."
Die Kampagne stammt von der Agentur Jung von Matt/Limmat in Zürich. Dort haben wir nachgefragt, was es mit den provokanten Motiven auf sich hat. Der Executive CD Alexander Jaggy erläutert: "Die Realität ist leider oft schockierend. Und da wir authentisch kommunizieren wollen, haben wir uns entschieden, authentische Bilder zu zeigen. Gerade das 'Sexting', also die private Verbreitung erotischen Materials über Smartphones, ist ein sehr aktuelles Teenager-Thema mit hohem Aufklärungsbedarf." Die Universität Basel plane zu diesem Thema sogar derzeit eine National-Fonds Studie.
Die Kampagne für das Elternmagazin greife eben jene Themen auf, "mit denen Jugendliche ständig in Kontakt sind und sich Eltern zwangsläufig auseinandersetzen müssen", sagt Jaggy weiter. Und das seien nun einmal Themen wie Ausgrenzung, Gewalt und Sexualität. Der Kreativchef: "Fritz + Fränzi hat für die Eltern Antworten parat."
