
Nach dem Insolvenzantrag: Telemaz kann auf Sanierung hoffen
Nachdem Telemaz Commercials (Düsseldorf) Insolvenz anmelden musste, äußert sich jetzt erstmals der zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte Rechtsanwalt Stephan Kunz gegenüber W&V. Die angeschlagene Filmproduktionsfirma darf demnach auf eine übertragende Sanierung hoffen.
Nachdem Telemaz Commercials (Düsseldorf) Insolvenz anmelden musste, äußert sich jetzt erstmals der zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte Rechtsanwalt Stephan Kunz gegenüber W&V. Die angeschlagene Filmproduktionsfirma darf demnach auf eine übertragende Sanierung hoffen. Es hätten bereits "sehr konstruktive Gespräche mit der Geschäftsleitung und einzelnen Mitarbeitern stattgefunden", berichtet Kunz.
Aktuell liege der Fokus auf dem operativen Geschäft. Der Geschäftsbetrieb werde uneingeschränkt aufrechterhalten, laufende Projekte würden vertragsgemäß bearbeitet. Kunz weiter: "Neue Projekte werden in Angriff genommen. Die Finanzierung dieser Projekte ist sichergestellt. Ziel ist es, den Geschäftsbetrieb im Wege einer übertragenden Sanierung nachhaltig zu sichern." Laut Kunz hätten Kunden signalisiert, auch zukünftig Aufträge an die Telemaz Commercial GmbH zu vergeben und damit den Sanierungsprozess zu unterstützen.
Wie berichtet, hatte bereits Ende 2010 der Weggang von führenden Mitarbeitern Telemaz einen herben Schlag versetzt. Laut Telemaz-Gründer und Geschäftsführer Jürgen Bertrams konnten nun Lieferantenverbindlichkeiten nicht mehr bedient werden. Der Antrag auf Insolvenz war von dritter Seite gestellt worden.
Telemaz Commercials war erst im Oktober von der PVM Private Values Media AG, einem Finanzinvestor unter Vorstand von Sascha Magsamen, übernommen worden. Davor gehörte die Werbefilmproduktion zu Mood & Motion, Frankfurt, die Telemaz 2008 übernommen hatte. Mood and Motion (M&M) steckt jedoch seit längerem in einem Sanierungsprozess. Vor kurzem entschieden Vorstand Gabriela Kroll und der Aufsichtsrat, M&M werde sich mit Neue Sentimental Film künftig auf nurmehr eine Marke konzentrieren. Zudem sollte die Holding wieder unter dem alten Namen Neue Sentimental Film AG agieren.
Seit 2009 legte M&M keinen Jahresabschluss mehr vor. Der letzte datiert aus 2009, für das erste Halbjahr 2010 wies die Holding ein Ebit (Gewinn vor Zinsen und Steuern) von minus 275.000 Euro aus. Welche Rolle der neue Großaktionär Wige Media (Köln) spielen wird, ist derzeit unklar.
Der Finanzinvestor PVM (zugleich Wige-Aktionär) hatte parallel zu Telemaz auch die finanziell angeschlagene Neue Sentimental Film Wien übernommen. Die Firma ist inzwischen insolvent, die Schließung wurde beantragt. Laut PVM ist die Tochtergesellschaft Frames Filmproduktion, Wien, davon nicht betroffen.