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Nach Vorfall in Bus: BVG twittert daneben
Ein genervter Busfahrer wirft ein Kleinkind samt Familie aus dem Bus, weil es fröhlich vor sich hin pfiff. Die Reaktion der BVG dazu auf Twitter fällt ziemlich fragwürdig aus.
Die in den sozialen Medien sonst so souveränen und für ihren schlagkräftigen Humor bekannten Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben diesmal nicht den richtigen Ton getroffen. Ein Fahrgast beschwerte sich via Twitter über das rabiate Verhalten eines Busfahrers gegenüber einem pfeifenden Kleinkind. Der "Weil wir dich lieben"-Account reagierte darauf mit wenig Taktgefühl.
Was war passiert? Wie der Berliner "Tagesspiegel" berichtete, fühlte sich ein Busfahrer der Linie M41 durch einen jungen Fahrgast massiv belästigt. Das fröhliche Pfeifen eines vier bis fünf Jahre alten Kindes habe den Fahrer so sehr gestört, das dieser zunächst äußerst rüde um Ruhe gebeten habe.
Andere Fahrgäste pfiffen aus Solidarität mit
Als aber weder das in einem Buggy sitzende Kind noch seine Geschwister reagiert hätten, habe der Fahrer "raus an der nächsten Haltestelle" gebrüllt.
Vermittlungsversuche der Mutter des Kindes sowie das solidarische Mit-Pfeifen anderer Fährgäste hätten den BVG-Mitarbeiter nicht mehr besänftigen können. Auf Höhe des Abgeordnetenhauses war für die Familie Endstation. Informationen über die Melodie liegen dem "Tagesspiegel" nicht vor.
Auf Twitter machte eine Zeugin des Vorfalls ihrem Ärger Luft und schrieb: "Hier wurde gerade ein kleines Kind dazu aufgefordert, den Bus zu verlassen, weil es fröhlich gepfiffen hat. Haben wir Mitfahrer nicht so recht verstanden. Ihr habt doch sonst so gute Laune."
Einer twitterte: "Was für Pfeifen!"
Die BVG passte sich der kurzen Zündschnur ihres Busfahrers an und antwortete: "Verstehen wir auch nicht. Also, warum du uns grundsätzlich gute Laune unterstellst."
Dabei hatte das Gute-Laune-Argument der Zeugin durchaus seine Berechtigung. Die "Weil wir dich lieben"-Kampagne vermittelt jedenfalls das Gefühl, als liege der BVG das Wohl der Fahrgäste ganz besonders am Herzen.
Aber wie heißt es so schön: Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. "Was für Pfeifen!" oder "So kennt man die BVG" lauten nun die Twitter-Kommentare. Einer meinte sogar: "Morgen steigen wir alle pfeifend in den Bus ein."