Der Mann bietet genug Stoff für einen Film - meinte zumindest Produzent Eric Hordes und setzte die Mediensatire "Der Gründer" um. In der Parodie geht es um Gerhard Hornbacher, einen Pornoproduzenten aus der Schwulenszene. Als "Gründer" eröffnet dieser zusammen mit seinem Porno-Team den spirituellen Fernsehsender Kanal Teleportal, um auf den bevorstehenden Weltuntergang aufmerksam zu machen - und nebenbei jede Menge Kohle zu scheffeln.

Der frühere B.TV-Chef ärgerte sich gewaltig. Er war der Meinung, er würde im Film als "schmieriger Pornoproduzent" verunglimpft und verklagte Regisseur Hordes prompt auf Unterlassung. Im März hatte ihm das Landgericht Stuttgart in einem Vergleich das Recht zugesprochen, den Film "Der Gründer" vor der Kinopremiere innerhalb von zwei Wochen zweimal anzusehen, und gegen Stellen, die die Ehre seiner Person verletzen, Einspruch zu erheben. Nach dem ersten Termin, der vor vier Wochen stattfand, befand Hornauer, der jahrelang gegen den Streifen gewettert hatte, jedoch kurzerhand: "Meine Person ist im Film nicht zu erkennen." Das zumindest hat er Hordes per Mail mitgeteilt. Weitere Schritte sehe er als "Zeit- und Geldverschwendung", er wolle keine "zusätzlichen Kosten in Kauf nehmen". Auf das zweite Sichten des Films – und auch eventuelle Änderungen - hat der TV-Guru verzichtet. Hordes Anwalt Hanns-Martin Kurz zufolge ist damit "die Intention des Vergleiches erfüllt" und der Film kann "ohne weitere rechtlichen Schritte veröffentlicht werden".

Damit sind die juristischen Auseinandersetzungen um den Streifen vom Tisch. Hordes wird den Film am 21. Dezember, nach dem Maya-Kalender der Weltuntergangstag, der Öffentlichkeit zeigen. Schließlich spiele dieses Datum im Film ja eine große Rolle. Die "Weltuntergangspremiere" (Hordes) findet im Babylon-Kino in Berlin statt.


Autor: Lisa Priller-Gebhardt

Sie schreibt als Autorin überwiegend für W&V. Im Zentrum ihrer Berichterstattung steht die geschwätzigste aller Branchen, die der Medien. Nach der Ausbildung an der Burda Journalistenschule schrieb sie zunächst für Bunte und das Jugendmagazin der SZ, Jetzt. Am liebsten sind ihr Geschichten der Marke „heiß und fettig“.