
Nach Freispruch: Auch Ex-Geliebte Kachelmanns legt Revision ein
Der Fall könnte beim BGH landen. Gegen den Freispruch Jörg Kachelmanns wehrt sich nun die Ex-Freundin, die den Wetter-Moderator wegen Vergewaltigung vor Gericht gebracht hat.
Kurz vor Ablauf der Frist hat die Ex-Geliebte und Nebenklägerin im Prozess um Jörg Kachelmann Revision gegen den Freispruch des Wettermoderators eingelegt. Das teilt das Landgericht Mannheim am Mittwoch mit. Das Gericht habe nun dreieinhalb Monate Zeit, die schriftliche Urteilsbegründung zu verfassen und der Nebenklägerin zu überstellen, heißt es.
Die Staatsanwaltschaft hat bereits am Montag Revision eingelegt. Die Revisionsfrist ist Dienstagnacht abgelaufen. Das Gericht hat den 52-Jährigen am Dienstag vergangener Woche aus Mangel an Beweisen vom Vorwurf der Vergewaltigung seiner Ex-Geliebten freigesprochen. Zur Begründung verweist die Kammer auf die flaue Indizienlage: Die Anhaltspunkte könnten sowohl für als auch gegen Kachelmann sprechen. Die Staatsanwaltschaft hat in dem 44 Verhandlungstage dauernden Prozess eine Haftstrafe von vier Jahren und drei Monaten für Kachelmann gefordert.
Sobald das schriftliche Urteil des Landgerichts vorliegt, haben Nebenklage und Staatsanwaltschaft einen Monat Zeit, ihre Revision schriftlich zu begründen oder zurückzunehmen. Der zuständige Staatsanwalt Lars-Torben Oltrogge hat zuletzt am Montag erklärt, man wolle erst die schriftlichen Urteilsgründe prüfen. Dann werde entschieden, ob die Revision aufrechterhalten werde. Der Staatsanwaltschaft gehe es um Fragen der stichhaltigen Beweiswürdigung des Gerichts und darum, ob die Indizienkette nochmals überprüft werden müsse. "Im Oktober wissen wir, wohin die Reise geht." Im Falle einer Revision hätte dann der Bundesgerichtshof (BGH) zu entscheiden. Sollte der BGH Rechtsfehler feststellen, wird das Verfahren an das Landgericht Mannheim zurückgegeben.