Nach "Focus": Wolfram Weimer schreibt für den ADAC
Mit einer Buchbesprechung startet der Ex-"Focus"-Chefredakteur Wolfram Weimer als Autor wieder im Zeitschriftensegement – im reichweitenstarken ADAC-Mitgliedermagazin.
Wolfram Weimer setzt wieder vermehrt journalistische Duftnoten – jetzt auch im Zeitschriftenmarkt. Der 47-Jährige hat gerade als Autor eine Buchvorstellung für das ADAC-Mitgliedermagazin "Motorwelt" abgeliefert. Das Stück "Wer das Auto nicht ehrt..." ist über zwei Seiten in der Januar-Ausgabe des Blattes zu finden. Seit Weimers desaströsem Abgang als Chefredakteur des Burda-Nachrichtenmagazins "Focus" im vergangenen Sommer hat sich der Journalist im Magazin-Segment eher zurückgehalten; regelmäßig spricht er wirtschaftsliberal in der "Handelsblatt"-Kolumne "Weimers Woche", zuweilen ist er Talk-Show-Gast im TV ("Hart aber fair") und auf seiner Facebook-Seite ist Weimer recht aktiv.
Sein neuestes Forum – die ADAC-"Motorwelt" – mag zwar befremden, das Thema eher nicht: Weimer setzt sich wortgewandt mit Wolf Wegeners Buch "Deutschland schafft das Auto ab" auseinander und beklatscht, dass sich das im Januar erscheinende Werk "in erfrischender Weise" auf die Seite der Autofahrer schlage, "jener schweigenden und leidenden Mehrheit, die zusehends abkassiert, gepiesackt und am Ende auch noch beschimpft wird". Buchbesprechungen liegen dem Journalisten, der auch selbst Bücher verfasst. Und was den fehlenden Umwelt-Aspekt in Wegeners Buch angeht - schon zu seinen Zeiten als "Welt"- Chefredakteur, später als "Cicero"-Gründer sowie -Chefredakteur und auch beim "Focus" hat Weimer den Klimawandel eher als Panikmache abgetan.
Ob Wolfram Weimer nun regelmäßig für die ADAC-"Motorwelt" schreiben wird? In der Redaktion ist zu erfahren, dass man dazu nichts wisse. Auf jeden Fall kann sich Weimer mit seiner Buchvorstellung in der Münchner Postille einer nie dagewesenen Reichweite erfreuen: Die verkaufte Auflage der Autozeitschrift für die Mitglieder des ADAC liegt bei mehr als 13,6 Millionen Exemplaren (IVW III/2011). Zum Vergleich: Beim "Focus" sind seine Werke nur rund 560.000 Mal verbreitet worden.