NDR: Doris Heinze hat doppelt kassiert
Der Fall Heinze zieht immer größere Kreise: Im Zuge der internen Ermittlungen zur Aufklärung des Falls Heinze hat der NDR eindeutige Hinweise auf einen weiteren Betrug erhalten. Danach hat die frühere NDR Fernsehfilm-Chefin Doris Heinze ein Drehbuch doppelt verkauft.
Der Fall Heinze zieht immer größere Kreise: Im Zuge der internen Ermittlungen zur Aufklärung des Falls Heinze hat der NDR eindeutige Hinweise auf einen weiteren Betrug erhalten. Danach hat die frühere NDR Fernsehfilm-Chefin Doris Heinze ein Drehbuch doppelt verkauft. Konkret handelt es sich um das Drehbuch für den nicht realisierten Film "Dienstage mit Antoine", das sie unter dem Pseudonym "Marie Funder" an die Produktionsfirma AllMedia geliefert und mit geringfügigen Änderungen unter dem Namen Doris Heinze an eine weitere Produktionsfirma - Network Movie aus Hamburg - verkauft hat.
Nach den vorliegenden Erkenntnissen hat Heinze also für zwei praktisch identische Bücher doppelt kassiert: einmal als "Marie Funder" bei der AllMedia, ein zweites Mal als Doris Heinze bei Network Movie. Für die unter ihrem wirklichen Namen angefertigte Drehbuchentwicklung hatte sie vom NDR eine Nebentätigkeitsgenehmigung, in der als sendende Anstalt "ARD oder ZDF" angegeben war. Die zwei Versionen ein und desselben Stoffes wurden im Jahr 2007 praktisch zeitgleich an die zwei betroffenen Produktionsfirmen verkauft.
"Es ist schon sehr bitter, dass die engagierte und professionelle Arbeit der NDR-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter für ihr Publikum durch die schweren Verfehlungen der früheren Fernsehfilmchefin überschattet wird“, sagt NDR Intendant Lutz Marmor. Der Fall sei auch eine herbe menschliche Enttäuschung. „Wir werden weiterhin intensiv an der Aufklärung arbeiten und dabei auch selbstkritisch prüfen, ob gegebenenfalls unsere bisherigen Regeln ergänzt werden müssen“, so Marmor weiter.