
N24-Team unterstützt Nachrichtenquote
Die Medienanstalten sprechen den Mitarbeitern des ProSiebenSat.1-Nachrichtensenders N24 aus der Seele. Die Medienwächter wollen wieder mehr News bei Sat.1 & Co - N24 will lieber diese Forderung erfüllen, statt verkauft zu werden.
Redaktionsausschuss und Betriebsrat von N24 begrüßen die Forderung der Landesmedienanstalten nach mehr Nachrichten in den Vollprogrammen von ProSiebenSat.1. "Mit dem Nachrichtensender N24 haben Sat.1, ProSieben und Kabel eins sofort die Möglichkeit, Nachrichten und politische Informationen im Programm auszubauen. Derzeit plant aber der Vorstand der ProSiebenSat.1 Media AG einen drastischen finanziellen und personellen Abbau bei N24. Damit hätte die politische Berichterstattung in den Programmen der ProSiebenSat.1 Media AG nur noch Feigenblattcharakter", teilt die Belegschaft des Berliner News-Kanals am Mittwoch mit.
Die N24-Journalisten würden seit Jahren für einen höheren Anteil aktueller, politischer Berichterstattung in allen Programmen von ProSiebenSat.1 kämpfen, heißt es weiter. Die Belegschaft räumt ein, dass das Genre Nachrichten keine Werbeeinnahmen erbringen würden. Daher müsse die Politik "endlich klare gesetzliche Richtlinien vorgeben". Redaktionsausschuss und Betriebsrat von N24 schlagen vor: "Unsere Definition von Nachrichten sollte in den Rundfunkstaatsvertrag Eingang finden, um Nachrichten vom Infotainment abzugrenzen." Dazu gehört unter anderem, dass News Hintergrundinformationen durch andere TV-Formate bedinge oder dass der allgemeine Teil der Nachrichten nicht versponsert werden dürfe.
Die Medienanstalten haben am Dienstag ihren aktuellen Programmbericht vorgestellt und moniert, dass Sat.1 aktuell nurmehr 30 Minuten pro Tag mit Nachrichten bestreite. Die Medienwächter wollen nun im Gespräch mit den Sendern - abhängig von der Reichweite - ein zeitliches Nachrichten-Minimum einführen gekoppelt mit Anreizen für die privaten TV-Unternehmer.