
Murdoch setzt bei MySpace den Rotstift an
MySpace steht nach US-Medienberichten vor einer neuen Sparrunde. Rupert Murdochs News Corp. will die Social-Media-Tochter offenbar drastisch zurechtstutzen.
Das schwächelnde Online-Netzwerk MySpace steht nach US-Medienberichten vor einer neuen Sparrunde. Rupert Murdochs News Corp. wolle die Social-Media-Tochter drastisch zurechtstutzen, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf informierte Kreise. Dabei soll es auch zu erneuten Stellenstreichungen kommen.
Nach Informationen des Wirtschaftssenders CNBC dürften mehr als die Hälfte der heute noch rund 1100 Mitarbeiter auf die Straße gesetzt werden. Das Technologie-Blog "All Things Digital" hatte bereits vor einigen Tagen ähnliche Zahlen genannt. MySpace selbst lehnte einen Kommentar ab. Den Medienberichten zufolge soll das neuerliche Großreinemachen die Bühne für einen Verkauf bereiten. Konkrete Gespräche gibt es demnach aber noch nicht. 2005 hatte die News Corporation 580 Millionen Dollar für MySpace hingeblättert.
MySpace war im Jahr 2003 gestartet und hatte sich zum größten Online-Netzwerk der Welt aufgeschwungen, wurde dann jedoch von Facebook überrundet. Facebook beziffert die Zahl der Mitglieder inzwischen auf mehr als 500 Millionen. MySpace zählt rund 100 Millionen Nutzer. Mit der schwindenden Bedeutung sinken auch die Werbeumsätze, die Verluste häufen sich. Bereits im vergangenen Jahr hatte MySpace eine drastische Sparrunde mitmachen müssen, der rund ein Drittel der Belegschaft zum Opfer fiel. Die Einschnitte brachten aber nicht die erhoffte Erleichterung. MySpace versucht derzeit den Neustart als Unterhaltungsplattform mit Musik und Videos. Beobachter werteten dies als Eingeständnis, dass der Kampf gegen Facebook verloren ist. Beide sozialen Netzwerke arbeiten inzwischen sogar zusammen. So können sich MySpace-Nutzer mit ihrem Facebook-Login anmelden. (dpa)