Markenerfolg:
Moleskine geht an die Börse
Eine der bekanntesten Notizbuch-Marken der Welt, Moleskine, plant für Anfang April den Börsengang. Mit der Kapitalerhöhung wollen die Mailänder Schulden abbauen.
Ein Notizbuch will an der Börse Geschichte schreiben: Bis kommenden Mittwoch bietet das Unternehmen Moleskine aus Italien mehr als 50 Prozent seiner Aktien an und will am 3. April diesen Jahres Börsenpremiere feiern, wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtete.
Den Börsengang nutzen die Aktionäre wie Firmengründer Francesco Franceschi und einige Manager, um ihre Anteile zu reduzieren. Zehn Prozent der Offerte sind neue Aktien. Mit dem Erlös der Kapitalerhöhung sollen Schulden abgebaut werden. Für neue Projekte sei genug Geld vorhanden, so Moleskine-Chef Arrigo Berni gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" (SZ). Im vergangenen Jahr blieben von 78 Millionen Euro Umsatz 18 Millionen Euro Reingewinn hängen. Der 15 Jahre alte Papierwarenhersteller verzeichnet derzeit einen Marktwert von circa 500 Millionen Euro.
Das Management des Mailänder Unternehmens positionierte Moleskine als Premium-Marke und belegte damit eine bisher unbesetzte Nische. Bis heute ist laut "SZ" der Moleskine-Klassiker mit schwarzem Einband aus gewachster Baumwolle, der Innentasche und den abgerundeten Ecken der Beststeller unter den mittlerweile 500 verschiedenen Modellvarianten des Notizbuches.
Produktmanagerin Maria Sebregondi treibt die Erweiterung des Sortiments von Moleskine ständig voran: Sie fügte neben verschiedenen Schreibutensilien auch Schutzhüllen und Taschen für elektronische Geräte hinzu. Damit will das Unternehmen die Zielgruppe der "kreativen Klasse moderner Nomaden", wie Sebregondi diese bezeichnete, ansprechen. Die Mailänder wollen auch in Zukunft "analoge und digitale Kreativität verbinden" und die Vorteile beider Medien nutzen, wie die "SZ" berichtet. In Zusammenarbeit mit Evernote, dem App-Entwickler von digitalen Notizbüchern, brachten die Mailänder das Evernote Smart Notebook, ein mobiles Schreibheft, auf den Markt.
Das italienische Unternehmen konzentriert seine Vertriebsexpansion derzeit auf Amerika und Asien. So würden in New York laut "SZ" Verhandlungen über die Eröffnung von drei neuen Läden geführt, für Shanghai drei neue Filialen zusätzlich zu den vier bestehenden geplant.