Publicis Sapient:
Milliarden-Abschreibung: Razorfish lässt Publicis leiden
Vor drei Monaten ließ Publicis die Agenturen Sapient Nitro und Razorfish miteinander verschmelzen. Nach Vorlage der Jahresbilanz ist nun klar, warum: Razorfish lag mehr oder weniger am Boden. Der Konzern muss in seiner Digitalsparte 1,4 Milliarden Euro abschreiben.
Ende vergangenen Jahres ließ Publicis die Agenturen Sapient Nitro und Razorfish miteinander verschmelzen. Nach Vorlage der Jahresbilanz 2016 wissen wir, warum: Razorfish lag mehr oder weniger am Boden.
Der Werbekonzern muss in seiner Digitalsparte Publicis Sapient wegen der Probleme mit Razorfish insgesamt sage und schreibe 1,4 Milliarden Euro abschreiben. Davor stand die Sparte mit einem Wert von 4,9 Milliarden Euro in den Büchern.
Die deftige Abschreibung führt bei Publicis zu einem Nettojahresverlust von 527 Millionen Euro. Kein schönes Abschiedsgeschenk für den im Mai nach 30 Jahren ausscheidenden Konzernboss Maurice Lévy. Andererseits tut Lévy seinem Nachfolger Arthur Sadoun sicher einen großen Gefallen, wenn er lieber noch vor der Staffelübergabe Tabula rasa macht.
Konzernweit stieg der Publicis-Umsatz im vergangenen Jahr um 1,4 Prozent auf 9,7 Milliarden Euro. Die operative Marge lag trotz der Probleme mit Razorfish bei 15,6 Prozent.
Zur weltweit drittgrößten Werbe-Holding gehören unter anderem Agenturmarken wie Publicis Worldwide, Saatchi & Saatchi, Leo Burnett, Starcom, Zenith, Mediavest, Sapient Nitro und DigitasLBi.