Die besten Onlineauftritte :
Michael Trautmann über seine persönliche Social-Media-Strategie
"Papa, Du hast ein Problem: Du postest zu viel." Diese Kritik bekam Thjnk-Gründer Michael Trautmann zu hören und nahm sie sich zu Herzen. Heute tritt er in den sozialen Medien anders auf.
Immer mehr Führungskräfte in Deutschland nutzen offen die sozialen Medien und machen mit ihren Profilen zugleich Werbung in eigener Sache. In der Wirtschaft gibt es zahlreiche gute Beispiele, darunter die Vorstandsvorsitzenden von Daimler, SAP und der Deutschen Telekom. Hört man sich in der Kommunikationsbranche um, werden vor allem die Profile von Akteuren wie Thomas Strerath (Ex-Vorstand von Jung von Matt), Michael Trautmann (Mitgründer der Agentur Thjnk), Mirko Kaminski (Agenturgründer Achtung), Tina Müller (CEO Douglas und Ex-Marketingchefin von Opel) und Antje Neubauer (Marketing- und PR-Chefin der Deutschen Bahn) lobend erwähnt. Heute erzählt Michael Trautmann von seiner Umgangsweise mit den sozialen Medien. Er nutzt sie unter anderem, um Netzwerke zu pflegen und seinen Podcast zu begleiten.
Was hat Ihnen die Social-Media-Präsenz bis heute gebracht, Herr Trautmann?
Interessante neue Begegnungen, konkrete Projekte, neue Kunden und immer wieder auch sehr viel Spaß.
Was und worüber posten Sie am liebsten?
Über den Podcast "On the Way to New Work", den ich mit Christoph Magnussen zusammen mache, über die neue Sportart Hyrox, die ich zusammen mit meinen Partnern und unserem fantastischen Team bei Upsolut Sport entwickelt habe und über Nachrichten von Thjnk und Kunden, wie zum Beispiel die zur Verpflichtung von Horst Wagner als Chief Digital Officer.
Welche Kanäle helfen Ihnen wie weiter?
Xing und Linkedin sind für mich die wichtigsten Plattformen für mein Business-Netzwerk, Facebook und Instagram helfen mir/uns beim Aufbau von Communities für Hyrox und unseren New-Work-Podcast. YouTube ist für mich spannend, um zu sehen, wie ich auftrete, ein Effekt, den für mich auch unsere Podcasts mit sich bringen.
Wie reagiert Ihr Umfeld? Was sagen zum Beispiel Kollegen, Kunden, Mitarbeiter und das private Umfeld dazu?
Ich habe einiges an Kritik einstecken müssen und mir auch zu Herzen genommen. Nachdenklich gemacht hat mich mein jüngster Sohn, der vor einigen Jahren zu mir sagte: "Papa, Du hast ein Problem: Du postest zu viel!" Ein Gründer einer sehr namhaften Agentur antwortete auf die Frage, was er denn davon halte, wie sich einige Branchenvertreter in sozialen Medien um Kopf und Kragen redeten, mit dem Satz: "Ach Sie meinen Michael Trautmann?" Seit ich mich sehr stark auf berufliche Themen fokussiere, ist mein Sohn happy und der Agenturgründer beschwert sich auch nicht mehr.
Warum eignet sich Social Media für eine Führungskraft zur Eigen-PR? Bzw. wie interpretieren Sie selber den Sinn und Nutzen davon? Wird man für Kunden glaubwürdiger, wenn man dort aktiv vertreten ist?
Wenn es erkennbar nur zum Ziel hat, Eigen-PR zu betreiben, stößt es eher ab. Wenn es dazu ausgelegt ist, ein erkennbares und unverwechselbares Profil zu entwickeln, hilft es bestehenden und möglichen neuen Geschäftspartnern beim Umgang beziehungsweise der gezielten Ansprache.
Wie viel Zeit verbringen Sie täglich in den sozialen Medien?
Ich versuche, unter einer Stunde zu bleiben.
Was würden Sie nie posten?
Ich würde niemals Kritik an den Arbeiten unserer Wettbewerber äußern.
Welche anderen Auftritte gucken Sie sich gerne an und warum?
Ich schaue gerne auf das, was mein Partner Moritz Fürste postet, da ich sportbegeistert bin und er mich mit seiner Emotion und seinen Insights zum Thema Sport immer wieder ansteckt.
Warum glauben Sie zeigen sich andere Führungskräfte nicht in den sozialen Medien?
Es gibt viel gute Gründe dafür und ich glaube, dass es für viele auch die richtige Entscheidung ist.
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