Publicis/Digitas LBi:
Metadesign dockt bei der Leo-Burnett-Gruppe an
Auf dem Weg zum globalen Branding-Network hat Deutschlands größte Designagentur mit Leo Burnett einen neuen internationalen Sparringspartner gefunden.
Wie erst jetzt bekannt wurde, hat sich Metadesign unter der Führung von CEO Arne Brekenfeld bereits im Januar 2015 der Leo Burnett Group angeschlossen. Mit Unterstützung der Werber wollen die Berliner Designer ihr internationales Geschäft ausbauen. Auf zwei Großkunden von Leo Burnett in der Schweiz und in Südkorea arbeiten die neuen Partner bereits zusammen, berichtet W&V in der aktuellen Ausgabe (Nr. 44/2015 v. 26.10.)
Beide Agenturen gehören zur börsennotierten Publicis-Gruppe, Metadesign erst seit Herbst 2012. Damals übernahm Publicis den Metadesign-Gesellschafter LBi - Metadesign stand bei dem Kauf der Digitalagentur LBi (heute Digitas LBi) nicht im Fokus von Publicis und spielte eine Sonderrolle im Reich von Holdingboss Maurice Lévy. In der Folge konnte Metadesign nicht im erwünschten Maße von dem Digital-Partner profitieren und umgekehrt. "Unterschiedliche Ebenen und Ansprechpartner auf Kundenseite erschwerten oft die Empfehlung und Übernahme von Mandaten", sagt Brekenfeld.
Mit dem neuen Sparringspartner Leo Burnett soll das jetzt anders werden. Ziel ist, Metadesign zum globalen Branding-Netzwerk auszubauen. Konkrete Ansätze für internationales Wachstum sieht Brekenfeld in Südkorea und in den USA, dort könnten auch neue Büros entstehen. Bei der Gründung wollen die Designer auf die Infrastruktur von Leo Burnett zurückgreifen. Bisher ist die 310 Mitarbeiter große Metadesign hierzulande in Berlin und Düssedorf vertreten sowie mit Offices in Peking, Zürich, Genf und San Francisco.
Mit dem Schritt bündelt Publicis zugleich die Design-Kompetenz bei Leo Burnett. Das Network verfügt weltweit über sieben Design-Studios und hat gerade die Übernahme von Turner Duckworth abgeschlossen.
Die Entscheidung, bei Leo Burnett anzudocken, scheint bei Metadesign Kräfte freigesetzt zu haben. Nach zwei Jahren in den roten Zahlen prognostiziert Brekenfeld für 2015 ein zweistelliges Umsatzwachstum und ein positives Ergebnis.
Der CEO selbst will sich künftig verstärkt um den Ausbau des internationalen Geschäfts kümmern. Um den nötigen Freiraum zu haben, stellt Metadesign das deutsche Managementboard mit Wirkung zum 1. Januar 2016 neu auf. Bemerkenswert ist hier vor allem, dass zwei langjährige Führungskräfte zu Metadesign zurückkehren - ein Zeichen, dass sie an den eingeschlagenen Weg glauben. Einer von ihnen ist Michel Gabriel, bisher Managing Director beim Konkurrenten Interbrand in Zürich. Er wird als Head of Clients einsteigen und kümmert sich vom Berliner Büro aus um das Deutschland-Geschäft. Zudem kehrt Rupali Steinmeyer zurück, die bereits das China-Büro für Metadesign geführt hatte. Die gebürtige Inderin übernimmt die Verantwortung für die internationale Expansion mit Fokus auf dem nordamerikanischen Markt.