Frauenquote:
Mehr "Kai", mehr Wums: ProQuote veranschaulicht Machtverteilung
Kai Diekmann wird für ProQuote zur Vorlage bei der Errechnung der "echten Machtverteilung" zwischen Männern und Frauen in Redaktionen ...
ProQuote, 2012 gegründete Initiative für mehr Frauen in den Chefetagen von Medienkonzernen, zieht eine nüchterne Zwischenbilanz. Demnach hat sich in nur in wenigen Häusern etwas getan, vor allem die Inhalte der großen Printmarken werden von Männern geprägt. Lobend erwähnt stellvertretend für die Initiative die ProQuote-Vorsitzende und "Spiegel"-Redakteurin Annette Bruhns in einem Gastbeitrag in der "taz" die Entwicklung im Hörfunk, wo fast die Hälfte des Chefpersonals weiblich ist. Denkwürdig ist die Lage indes bei den "Meinungsführermedien", für die ProQuote am Montag ein Online-Spiel enthüllt hat. Kamele traben da noch vorne, die Jockeys sind die Printmarken – "SZ" und "Welt" sind hier weit abgeschlagen. "Die taz läuft außer Konkurrenz, weil sie schon immer eine 50-Prozent-Quote hat und diese auch fast einhält", hält Bruhns fest. Ein Fazit lautet: "In 66 Jahren beim ‚Spiegel‘ keine Chefin".
Um das Machtgefälle in den Redaktionen zu veranschaulichen, hat ProQuote einen Film auf YouTube veröffentlicht. Für die "echte Machtverteilung" zwischen Männern und Frauen wird die Maßeinheit "Kai" herangezogen – der Chefredakteur steht für Faktor 4, die Führungskräfte darunter für je 3, eins tiefer für zwei und die auf der untersten Stufe für Faktor 1. Am Ende wird der Anteil aller Machtpunkte - "Kais" - errechnet, der auf Frauen entfällt. Tatsächlich hat die Comic-Figur "Kai" große Ähnlichkeit mit "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann. Aber sehen Sie selbst, wie sich das mit den "Kais" in Redaktionen verhält...
Diekmann selbst ist einer der ersten, der das Lehrstück via Twitter verbreitet. Bei ProQuote liegt "Bild" übrigens ganz gut im Rennen: Dessen Kamel reitet weit vorne.
"Kleine Kais" - ProQuote erklärt die Machtfrage: http://t.co/XUfoEv6wK4 via @youtube
— Kai Diekmann (@KaiDiekmann) 25. November 2013