Medientage München: Digitale Zukunft braucht Paid Content
Das Internet sinnvoll und wirtschaftlich in den Griff zu bekommen - das ist der Wunsch der BLM, des Freistaats Bayern und der Philosophen.
Wolf-Dieter Ring, Präsident der Münchner Medienanstalt BLM, hat sich auf den 23. Medientagen München für Bezahlinhalte im Internet ausgesprochen. Die digitale Zunkunft könne nur durch zusätzlichen Paid Content finanziert werden, so das Plädoyer des Medienwächters. Zugleich verurteilte Ring die ausgesprägte Gratiskultur im Web; auch das kostenlose und umfangreiche Angebot der Öffentlich-Rechtlichen ist dem BLM-Präsidenten ein Dorn im Auge.
Ins selbe Horn stößt Bayerns Medienminister Siegfried Schneider. Er wirft bei den Medientagen München die generelle Frage nach der Werbefreiheit von ARD, ZDF und Deutschlandradio auf und gibt zu überdenken, ob denn nicht auch die kommerziellen Anbieter von Medien finanzielle Unterstützung gebrauchen könnten. Schneider beschwört das „Potenzial des Internets“, will aber Wildwuchs durch mehr Regulierung in den Griff bekommen und so Leitmedien vor dem finanziellen Niedergang schützen.
Apropos Leitmedien: Der Autor und Philosoph Richard David Precht hat eine neue Idee für die kränkelnden Leitmedien: Sie sollten durch Strukturfonds gestützt werden. Zugleich hebt er in seiner Rede auf den Medientagen München die Bedeutung von Spiegel, FAZ & Co. Für die Gesellschaft hervor; in ihrer zunehmenden Fragmentisierung seien Leitmedien als Wegweise ungemein wichtig.
Indes ist die Krise auch auf den Medientagen München angekommen – von 14 Prozent weniger Besuchern ist die Rede.
Lesen Sie mehr in unserem Special Medientage München 2009.