
Mediensterben: Jüdische Zeitung wird eingestellt
Die Jüdische Zeitung aus der Werner Media Group in Berlin soll eingestellt werden. Grund: Finanzmarktkrise und Leserschwund.
Die "Jüdische Zeitung" aus der Werner Media Group in Berlin soll zumindest vorübergehend eingestellt werden. Das bestätigte der Verlag gegenüber W&V. "Auch bei uns sind die Anzeigen eingebrochen. Zudem verzeichnen wir Rückgänge bei der Leserschaft", sagt Lutz Lorenz, verantwortlicher Redakteur für das Ressort Ausland.
Die März-Ausgabe der Monatszeitung ist die vorläufig letzte. Im Juni soll das Blatt wieder erscheinen, wenn Herausgeber und Verleger Nicholas Werner bis dahin einen privaten Investor oder Verband findet, der die Zeitung unterstützt. Ansonsten müsse die Zeitung "pausieren", bis die Mediengruppe sie wieder finanzieren könne.
Das Blatt ist die einzige unabhängige deutschsprachige Zeitung für die jüdische Gemeinde. Ihr Konkurrent, die Jüdische Allgemeine Zeitung, wird vom Zentralrat der Juden in Deutschland herausgegeben. Die "Jüdische Zeitung" erscheint seit 2005 und hat eine Auflage von 41.000 Exemplaren. Bei der Werner Media Group erscheinen zudem sechs Zeitungen und Zeitschriften in russischer Sprache.