Media-Saturn plant Online-Offensive
Die Elektronikkette Media-Saturn ist spät dran. Aber jetzt will die Metro-Tochter im Internet-Geschäft um so mehr Gas geben.
Die Elektronik-Kette Media-Saturn will ihre Geschäfte mit einer neuen Strategie wieder auf Kurs bringen. So plant sie nun - nach langem Zögern -, auch im Internet anzugreifen. "Wir wissen, dass wir spät kommen", räumte Olaf Koch ein, Finanzvorstand des Haupteigentümers Metro. "Wir kommen aber nicht zu spät."
Sowohl Saturn als auch Media-Markt sollen deshalb eigene Online-Shops erhalten. Saturn.de wird im Oktober ans Netz gehen, Media Markt im Januar 2012 folgen. Im Jahr 2015 soll der Umsatz aus dem Online-Bereich dann bereits fünf Milliarden Euro betragen. Für den geplanten Ausbau des Internetgeschäfts hat die Metro-Tochter vor kurzem den Online-Händler Redcoon übernommen. Metro will die Online-Geschäfte mit seinen lokalen Märkten verzahnen: Die Kunden könnten sich dort etwa beraten lassen und dann online bestellen. Umgekehrt könnten sie auch online ordern, um dann später ihr Produkt im Markt abzuholen.
Weiterer Teil der neuen Strategie, die das Unternehmen gerade vorgestellt hat: Media-Saturn will sich wieder auf seine Ursprünge besinnen und sich stark auf die "Preis- und Kostenführerschaft" konzentrieren. Dies kündigte Media-Saturn-Chef Horst Norberg an. Die Kette hatte sich in der Vergangenheit nicht zuletzt durch Werbeslogans wie "Geiz ist Geil" ein Image als "Preisbrecher" erarbeitet. Um diese weiteren Preissenkungen durchsetzen zu können, muss an anderer Stelle gespart werden. Europaweit will Media-Saturn nun 3000 Arbeitsplätze abbauen. Dabei wolle man stark auf "natürliche Fluktuation" zurückgreifen, frei werdende Posten sollen also nicht neu besetzen. Insgesamt sollen zwischen 2012 und 2014 die Kosten um rund 500 Millionen Euro gedrückt werden.