Die eigentlichen Gegner der Alliierten aber sind letztlich nicht nationale Konkurrenten wie Ströer. Mit der Gründung des Werbe-Bündnisses wollte Bertelsmann 2016 ein Gegengewicht zu den US-Playern Google, Facebook und Amazon schaffen.

Das Digital-Portfolio der Ad Alliance umfasst künftig 110 Marken. 38 davon kommen nun von Springer und Funke neu hinzu. Vor allem mit Springers Bild Online gewinnt das Vermarktungsbündnis ein gewaltiges Pfund. Die digitale Bild ist nicht nur Deutschlands reichweitenstärkstes Online-Angebot. Die eher männliche Leserschaft der Bild-Gruppe (Auto-Bild, Computer-Bild, Sport-Bild) ergänzt außerdem bestens das bislang eher weiblich dominierte Zielgruppen-Portfolio von RTL und den Gruner + Jahr-Titeln.

"Dem internationalen Wettbewerb kraftvoll entgegentreten"

"Die erfolgreiche Entwicklung von Media Impact hat uns gezeigt, wie wichtig Verlagskooperationen sind, um dem zunehmend internationalen Wettbewerb kraftvoll entgegenzutreten", sagt Media-Impact-Geschäftsführer Carsten Schwecke. "Jetzt gehen wir den nächsten Schritt und schaffen die Voraussetzungen, um im Digitalbereich noch stärker zu wachsen. Matthias Dang, Chef des RTL-Vermarkters IP Deutschland und Geschäftsführer der Ad Alliance erklärt: "Die Erfolgsgeschichte unserer Allianz wird fortgeschrieben und wir lösen das Versprechen ein, sie kontinuierlich sowohl inhaltlich als auch in der Reichweite weiterzuentwickeln."

Die Ad Alliance will Werbekunden spezielle, maßgeschneiderte Angebote über alle Medienkanäle hinweg von TV über Online bis zum gedruckten Magazin anbieten. Sie bündelt dazu die Werbeinventare ihrer Gesellschafter und Partner. Die einzelnen Vermarkter agieren allerdings weiter unabhängig. Im Online-Geschäft kooperieren die Bündnis-Partner dagegen enger und lassen ihre Webseiten aus einer Hand vermarkten.


Autor: Thomas Nötting

ist Leitender Redakteur bei W&V. Er schreibt vor allem über die Themen Medienwirtschaft, Media und Digitalisierung.