
Mobile Advertising:
McDonald's lässt Kunden Essensgutscheine tindern
McDonald's testet für seine Gutscheinkampagne interaktive mobile Werbeanzeigen mit der Tinder-Wisch-Mechanik. Die spielerischen Ads zahlen sich doppelt aus.

Foto: Wagawin
McDonald's macht einen auf Tinder. Für ihre Gutscheinkampagne testete die Fastfookette interaktive mobile Werbeanzeigen in der Bundesliga-App "Kickbase". "Hot or Not" nennt sich das Interstitial, bei dem nacheinander vier McDonald's-Produkte aufpoppen. Durch Wischen nach links oder rechts entschied der Nutzer, welches er mag und welches nicht. Daraufhin wurde er automatisch zum Gutschein für seine ausgewählten Produkte weitergeleitet.
IPhone-Nutzer speicherten die Gutscheine in der Wallet-App. Android-User wurden auf die McDonalds-Seite geleitet, wo sie den Gutschein runterladen sollten. Die Leser konnten durch den Tinder-Mechanismus zwischen vier Produkten wählen. McDonald's spielte vier verschiedene Kombinationen mit vier Produkten aus - der Big Mac und Chicken McNuggets waren immer dabei. Die Kampagne lief vom 4. bis 27. September.
McDonald's erfährt mehr über den Nutzer
"Der spielerische Voting-Ansatz bei dieser neuen Werbeform überrascht den Nutzer und aktiviert ihn, sich mit den McDonald's-Deutschland-Angeboten auseinanderzusetzen“, sagt Thomas Thürl, Head of Digital der verantwortlichen Mediaagentur OMD München. Gleichzeitig liefert das Werbemittel Daten über die Nutzer: Zum einen erfährt der Systemgastronom, welche Gutscheine am beliebtesten sind. Zum anderen lernt er den einzelnen Nutzer besser kennen und kann ihn in Zukunft mit Werbeanzeigen zu seinen favorisierten Produkten ansprechen.
Die Konzeption des interaktiven Interstitials verantwortete die Mobile-Advertising-Plattform Wagawin mit Sitz in München. Es ist eines von zwanzig verschiedenen "Living Ads", die sie anbietet. Diese mobilen Anzeigen unterscheiden sich von anderen, weil der Nutzer mit ihnen wie in einem einfachen Mobile-Game interagieren kann.
Wagawin trackt die Interaktionen der Nutzer und kann den Werbungtreibende dadurch Feedback zu den Anzeigen, Informationen zu den Nutzern und Targeting-Möglichkeiten liefern. Über die an die Plattform angeschlossenen Publisher, zu denen Kickbase gehört, erreicht das Unternehmen nach eigenen Angaben weltweit 100 Mio. Nutzer.