
McCann Erickson gibt die Standorte Frankfurt, Hamburg und München auf
Andreas Trautmann räumt auf: Der neue McCann-Erickson-Chef schließt drei Agenturstandorte, darunter die Frankfurter Zentrale.
Die hierzulande in der Krise steckende Networkagentur McCann Erickson schließt gleich drei ihrer Standorte. Zu den Offices, die aufgelöst werden, gehört auch die bisherige Zentrale in Frankfurt. Daneben werden auch Hamburg und München geschlossen. Die Agenturmarke McCann Erickson wird damit in Deutschland künftig nur noch auf die beiden Standorte Berlin und Düsseldorf konzentriert sein. Nur 100 Tage nach seinem Amtsantritt macht der neue McCann-CEO Andreas Trautmann damit Tabula rasa. Der Agentur zu Folge sind von der Schließung in Frankfurt rund 30 Mitarbeiter und von der Auflösung des Hamburger Büros zehn Mitarbeiter betroffen.
Der W&V-Schwestertitel "Kontakter" hatte bereits im November 2011 berichtet, dass bei McCann Erickson mit der einen oder anderen Standortschließung zu rechnen sei. Ebenfalls im November wurde bekannt, dass die bisherigen München-Chefs Frank Riedel und Erich Reuter die Führung der Berliner McCann-Agentur MECH übernehmen. McCann Erickson hatte Ende des abgelaufenen Jahres mit Lufthansa einen ihrer wichtigsten Kunden an Kolle Rebbe verloren.
Seit dem 1. Januar 2012 ist Bill Biancoli als neuer Chief Creative Officer (CCO) bei McCann Erickson an Bord. Das Geschäft der beiden Büros in Frankfurt und Hamburg wird in Absprache mit den jeweiligen Kunden künftig von einem der beiden neu aufgestellten Standorte Berlin und Düsseldorf aus betreut.
Die anderen Agenturmarken der McCann Worldgroup, zu denen MRM Worldwide, UM, Weber Shandwick, Futurebrand und Momentum gehören, sollen wie bisher an den Standorten Frankfurt und Hamburg erhalten bleiben.
"Die Struktur der Agentur war schon seit einiger Zeit in ihrer Dezentralisierung und Vielzahl der Standorte nicht mehr zeitgemäß", sagte McCann-CEO Trautmann zu den Schließungen. "Es ist immer ein besonders schwerer Schritt, wenn Arbeitsplätze betroffen sind." Der Einschnitt solle dazu beitragen, die Agentur an die Marktsituation anzupassen und die beiden neu aufgestellten Standorte zu stärken, um weitere Arbeitsplätze zu sichern und künftig wieder kreative Maßstäbe zu setzen.