Vermarktung:
Matthias Wahl: "Es ist wichtig, ein konvergentes Produkt zu haben"
Matthias Wahl ist seit Mai neuer Chef des Audio-Vermarkters RMS. Welche Pläne er mit dem Vermarkter hat, sagt er im Gespräch mit W&V.
Matthias Wahl ist seit diesem Jahr Chef des Privatradiovermarkters RMS. Zugleich ist er Präsident des Digitalverbands BVDW. Mit seiner digitalen Ausrichtung soll er die Transformation des Vermarkters vorantreiben. Erklärtes Ziel ist die konvergente Kampagnenaussteuerung, sagt Wahl im Gespräch mit W&V.
Auf dem Weg dahin hat der neue RMS-Chef in den letzten acht Monaten erste Etappenziele genommen: Unter dem Namen Smart Audio hat RMS ein neues Buchungssystem an den Start gebracht, das die automatisierte Buchung zwischen Vermarkter und Sender möglich macht. Ab 2018 sollen so konvergente Audiokampagnen aus Online-Audio und UKW automatisiert gebucht werden können.
Konvergente Kampagnenaussteuerung
Im zweiten Schritt sollen die Schnittstellen zwischen Vermarkter und Werbekunden automatisiert werden. Dann wird ab 2018 Smart Planning - automatisierte Planung - möglich sein, so Wahl. Immer mehr Volumen werde programmatisch gehandelt. "Die Anbindung von Audio an programmatische Marktplätze erschließt Budgets für RMS, die sonst nicht zugänglich wären", sagt der RMS-Chef. Der Anteil von Programmatic am Buchungsvolumen hat sich von zwei Prozent 2016 auf acht Prozent im laufenden Jahr vervierfacht.
Um schließlich eine konvergente Kampagnenaussteuerung zu erreichen, entwickelt der Vermarkter eine Audio-Data-Management-Plattform. Erste datengetriebene Online-Audio-Kamapagnen sollen damit 2018 starten. Die gesammelten Daten können dann auch für UKW-Kampagnen eingesetzt werden, um eine konvergente Aussteuerung möglich zu machen.
Wandel des Vermarktermodells
Trotz zunehmender Automatisierung der Buchungsabläufe, bleibt das Vermarktermodell aber auch künftig unverzichtbar, sagt Wahl: "Inventar müsse weiterhin gebündelt, positioniert und verkauft werden". Strukturelle Veränderungen sind aber zu erwarten. RMS werde in drei Jahren anders aussehen als heute. Einzelne Funktionen werden wegfallen, neue hinzukommne. Vor allem im Bereich der Begleitung technischer Prozesse sei Kompetenz notwendig. Die will der Vermarkter durch Beteiligungen, Kooperationen, aber auch Eigenentwicklungen aufbauen.
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