
Spielzeug-Werbung:
Mattel startet größte Barbie-Kampagne seit fünf Jahren
Eltern finden MINT-Spielzeug pädagogisch wertvoll, Barbie-Puppen hingegen eher nicht. Der Spielwarenhersteller Mattel will dies ändern - mit der weltweit größten Barbie-Kampagne seit fünf Jahren.

Foto: Mattei
Unter dem Motto "A Doll Can Help Change The World" startet der Spielwarenhersteller für seine Erfolgsmarke Barbie die weltweit größte Werbekampagne seit mehr als fünf Jahren. Damit will das Unternehmen den Umsatzboom am Laufen halten, den die Plastik-Puppe derzeit erlebt. Im ersten Quartal 2021 stiegen die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um 87 Prozent.
Die Kreation stammt von BBH Los Angeles, die Barbie weiterhin als integrative Marke positionieren will. Daher zeigt der einminütige Werbespot, wie unterschiedliche Kinder, darunter Jungen und ein Mädchen im Rollstuhl, mit ihren Puppen typische Alltagsszenen nachspielen. So lesen sie ihnen vor oder bringen sie zu Bett. Damit illustriert der Spielwarenhersteller Ergebnisse aus einer inhouse in Auftrag gegebenen Studie der Cardiff University vom Oktober 2020, die belegt, dass das Spielen mit Puppen Kindern helfen kann, positive soziale Eigenschaften wie Empathie oder Großzügigkeit zu entwickeln. "Wir wissen, dass Eltern das Spielen mit Puppen nicht ohne weiteres mit denselben greifbaren, entwicklungsfördernden Vorteilen in Verbindung bringen, die sie vielleicht mit konkurrierendem MINT-Spielzeug assoziieren", sagt Lisa McKnight, SVP und Global Head of Barbie and Dolls bei Mattel. "Wir wollten die Forschung hervorheben und gleichzeitig unterstreichen, wie Barbie Kinder dazu inspiriert, alles zu sein, was sie sein wollen."
Der Spot wird im Fernsehen, auf Streaming-Diensten und in sozialen Netzwerken ausgestrahlt und in 12 weitere Sprachen auf der ganzen Welt übersetzt. Die Kampagne wird auch eine redaktionelle Partnerschaft mit der Washington Post, eine eigene Hulu-Playlist und Sponsoring von Events wie den "Billboard Music Awards" und dem Finale der Show "This is Us" beinhalten.
Unternehmensaussagen zufolge ist die neue Werbeoffensive die größte seit der Kampagne "Imagine the Possibilities" aus dem Jahr 2015, die das Image der Puppe verändern und den Verkaufsrückgang stoppen sollte. Wie hoch die Media-Spendings sind, wollte Mattel nicht konkret verraten. Das Unternehmen ließ lediglich verlauten, die Werbeausgaben für Barbie in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr verdoppeln zu wollen. Marktforscher Kantar bezifferte die Spendings von Mattel für seine Spielzeugmarken (ohne Social-Media-Maßnahmen) auf 53 Millionen US-Dollar.