Satire:
Martin Sonneborn fordert den EU-Austritt Irlands
EU-Politiker und Chef-Satiriker Martin Sonneborn will, dass Irland aus der Union austritt. In seiner Rede vor dem Europaparlament nannte der "Die Partei"-Vorsitzende auch den Grund: Es ist die laxe irische Steuerpolitik im Fall Apple.
Der Journalist und Satiriker Martin Sonneborn ist dafür bekannt, den politischen Betrieb ad absurdum zu führen: Im Interview mit W&V Online vor sechs Jahren gab der Politiker bereits zu, seine Partei sei "für jeden schmutzigen Trick zu haben". Den Beweis dafür lieferte er erst unlängst mit der schrägen Finanzierungskampagne für "Die Partei". Jetzt hat Sonneborn ein neues Ziel: Im EU-Parlament forderte er den Austritt Irlands aus der Union.
Sein politisches Ziel erklärte Sonneborn folgendermaßen: Er habe immer für "ein starkes Kern-Europa mit 27 Satellitenstaaten" gekämpft, so der Satiriker. Nach dem Brexit und "dem anstehenden Anschluss der Ungarn" wolle er jetzt dafür werben, "auch den Iren die Tür zu zeigen". Seine Begründung: "Eine Regierung, die es ablehnt, Steuerzahlungen der Firma Apple anzunehmen, könnte den Eindruck erwecken, es gehe um ein Europa der Konzerne und nicht der Bürger." Darauf folgte Sonneborns auf Englisch gehaltener Appell an die irische Führung.
Aus humoristischer Sicht war übrigens nicht nur Sonneborns Forderung nach einem "Irlxit" unterhaltsam. Zu Beginn bedankte sich der Satiriker bei EU-Parlamentspräsident Martin Schulz für das Rede-Recht mit den Worten "Vielen Dank, Chef". Der Angesprochene konterte dann zum Ende: "Dass Sie mich als Ihren Chef anerkennen, ehrt mich über alle Maßen", erwiderte Schulz.