Manteltarifvertrag: DJV und VDZ verhandeln erfolglos
Die zweite Runde der Tarifverhandlungen für Zeitschriftenredakteure ist ohne Ergebnis geblieben. Der Deutsche Journalisten-Verband und Verdi hatten mit dem VDZ über den Manteltarifvertrag verhandelt, die der Verlegerverband zum Jahresende gekündigt hat.
Die Tarifverhandlungen für rund 9.000 Zeitschriftenredakteure sind in die zweite Runde gegangen - jedoch ohne Ergebnis. Die Gewerkschaften Deutscher Journalisten-Verband (DJV) und Verdi verhandelten am Montag in Hamburg mit dem Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) über den Manteltarifvertrag. Diesen hatte der VDZ zum Jahresende 2009 gekündigt.
Die Arbeitgeber fordern eine längere Wochenarbeitszeit und statt Urlaubs-und Weihnachtsgeld ein 13. Monatsgehalt. Die Gewerkschaften lehnen dies ab. Sie verlangen zudem, dass die Tarifverträge künftig auch für Online-Journalisten gelten sollen. Die Verleger seien nicht bereit gewesen, ihre Forderungen nach deutlichen Tarifeinschnitten zurückzunehmen, kritisiert hingegen der DJV. Die Zeitschriftenverleger blieben dabei, die gegenwärtigen wirtschaftlichen Schwierigkeiten mancher Verlage "als Vorwand für Tarifdumping zu nutzen".
Der VDZ erklärte, angesichts der strukturellen Krise der Verlage könne ein neuer Manteltarifvertrag nur abgeschlossen werden, wenn er ihrer Situation gerecht werde. Dazu hätten die Verleger "erneut plausible Möglichkeiten" aufgezeigt. So gehe es nicht um die Ausweitung der Arbeitszeit auf eine "starre Größe", sondern um einen "Korridor, der den Anforderungen in den Redaktionen besser entspricht".
Jahresleistung und Urlaubsgeld zu einem 13. Monatsgehalt zusammenzufassen ist laut VDZ ein "angemessener Beitrag in schwierigen Zeiten". Jedoch hätten die Gewerkschaften keine Bereitschaft gezeigt, einen Beitrag zur Bewältigung der Krise zu leisten. Die Forderung, Online-Redakteure in den Tarifvertrag einzubeziehen, bedürfe besonders "wegen der Vielgestaltung der beruflichen Praxis und des schnellen technischen Wandels" einer differenzierten Betrachtung.
Die Tarifparteien einigten sich darauf, in einer Arbeitsgruppe mögliche Gemeinsamkeiten und Verhandlungsfortschritte auszuloten. Als Termin für die dritte Tarifrunde wurde der 21. Januar 2010 in Berlin vereinbart.