Start noch im März?:
Magine im Urteil der ersten TV-Tester
Magine könnte noch im März starten und die wichtigsten deutschen Sender auf Smartphones, Tablets, Smart-TV streamen. Erste Tester wissen mehr.
Gespannt erwartet die Fernsehbranche den deutschen Marktstart von Magine, der eigentlich schon im Sommer 2013 stattfinden sollte und auf den März verschoben wurde. Der schwedische TV-Streaming-Dienstleister hat sich nach mehr als drei Jahren Verhandlungen mit deutschen TV-Sendern nichts Geringeres vorgenommen, als die Fernsehwelt revolutionieren zu wollen. Magine wird hierzulande die wichtigen öffentlich-rechtlichen und privaten TV-Programme bündeln und auf alle Plattformen – egal ob Smartphones, Tablets oder TV-Geräten mit Internet-Schnittstelle - streamen. Mit dabei sind bisher die Free-TV-Sender von ProSiebenSat.1, die Programme der RTL-Gruppe, die öffentlich-rechtlichen Sendergruppen ARD und ZDF sowie die Spartenkanäle Eurosport, Eurosport 2, Dmax, Viva, Nickelodeon und Comedy Central. Unter anderem der Leipziger Fachinfomrationsdienst "Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk" um Nikola Marquardt und Thomas Barthel hat vor dem offiziellen Marktstart Magine in der seit Herbst dauernden Beta-Phase getestet. Sie sind nach eigenen Angaben gespannt darauf, ob das Streaming à la Magine herkömmliche Verbreitungswege wie Satellit oder Kabel "obsolet" machen könnte.
Das Urteil von Marquardt und Barthel: Im Vergleich zum derzeitigen Streaming-Marktführer Zattoo könne sich das Programmangebot bereits in der Vorversion mehr als sehen lassen. Beeindruckend seien Bildqualität und die Stabilität des Systems. "Hier bleibt allerdings abzuwarten, ob auch bei steigenden Zugriffen im Regelbetrieb die gute Qualität von Magine erhalten bleibt", so das "Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk". Als "größten Coup der Schweden" stufen die Leipziger die so genannte Catchup-Funktion ein, mit deren Hilfe TV-Inhalte jederzeit an eine beliebige Stelle zurückgesetzt werden können. Die Nutzer sollen das laufende Fernsehprogramm anhalten und zurückspulen können - auf einer Vielzahl an Plattformen. Bereits im Testbetrieb seien viele Programme mit der Rückspulfunktion versehen, meinen die Leipziger Tester. Teltarif sieht gerade dank dieser Funktion in Magine eine "ernsthafte" Zattoo-Konkurrenz, die zudem mit Bild- und Tonqualität im Internet-Stream überzeugen könne.
Auch zeichnet sich das Geschäftsmodell ab – ein "Freemium"-Angebot mit einer kostenfreien Basisversion und einer kostenpfiichtigen Variante, die sich nach Aussage von Magine im marktüblichen Bereich zwischen drei und zehn Euro im Monat bewegen wird. Fest steht, dass Deutschland der wichtigste Zielmarkt für Magine ist, wie die deutsche Geschäftsführerin Friederike Behrends dem "Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk" sagt. Die frühere Managerin der WDR Mediagroup Digital wirkt seit November als Deutschlandchefin des Streamingdienstes. Nur eines bleibt Behrends immer noch schuldig: den genauen Starttermin von Magine. Vielleicht verrät sie ihn auf einem Sonder-Event der Medientage München zum Thema Streaming am 17. März in München; die Magine-Chefin wird dort präsent sein. Auf der Seite kann man sich schon einmal registrieren.
In Schweden startete der Dienst im September 2012. In Deutschland konkurriert Magine mit Zattoo, über das fast alle deutschen Programme mobil empfangen werden können. Monatlich soll Zattoo rund 700.000 Unique User aus Deutschland bekommen.