Dazu BR-Hörfunkdirektor Johannes Grotzky: "Angesichts der 70 kommerziellen Sender im Freistaat habe ich nicht erwartet, dass wir mit jeder neuen Media Analyse das vorherige Ergebnis übertreffen werden. Umso mehr freut es mich, dass uns weiterhin täglich sechs Millionen Hörer ihr Vertrauen aussprechen."

In Nordrhein Westfalen dagegen ist die Situation stabil: Radio NRW bleibt trotz geringer Verluste - 11 000 Hörer weniger - inzwischen zum 25. Mal hintereinander das größte Angebot als Verbund der lokalen NRW-Sender mit 1,7 Millionen Hörern. Erfolg auch für den Westdeutschen Rundfunk: Der Jugendsender 1 Live gewann 84 000 Hörer und erreicht nun 1,096 Millionen Hörer, gefolgt von WDR 2 mit 972 000 Hörern (plus 40 000).

Im Norden hat NDR 2 die Nase vorn: Der Sender konnte punkten mit einem Plus von 112 000 auf 796 000 Hörer. Herbe Verluste musste dagegen R.SH Radio Schleswig-Holstein einstecken. Der Sender verlor 38 000 Hörer und kommt nun auf eine Reichweite von 218 000 Hörern. Hit-Radio Antenne verbesserte sich um 60 000 auf 375 000 Hörer. Auch Radio ffn konnte 33 000 Hörer gewinnen und knackt damit die halbe Millionen.

Die stärksten Verluste gibt es im Osten: MDR 1 Radio Sachsen verliert 47 000 Hörer und kommt auf 371 000 Hörer, das entspricht minus elf Prozent. Ähnlich die Einbußen bei Hitradio RTL Sachsen. Hier schrumpften die Hörer von 190 000 auf 142 000, ist gleich minus 25 Prozent! Auch Radio PSR verlor knapp ein Viertel seiner Hörer. Die Reichweite sank dramatisch von 214 000 auf 161 000 Hörer. Zeigt hier nun doch die Demografie ihre Folgen?

Aber die Verluste machen auch vor dem hart umkämpften Raum Berlin nicht halt. Hier konnten nur Antenne Brandenburg (plus 15 000 auf 255 000 Hörer) und Klassik Radio (plus 13 000 auf 55 000 Hörer) Gewinne einfahren. BB Radio büßte 20 000 Hörer ein und erreicht nun 215 000 Hörer.


Autor: Katrin Otto

ist Expertin für Medien. Sie schreibt über Radio, Außenwerbung, Kino, Film und und natürlich Podcast und Streaming. Privat ist sie gern auf Konzerten, im Kino oder im Wasser.