Frankfurter Allgemeine Zeitung:
Müller von Blumencron startet Digital-Offensive bei der "FAZ"
Freie Hand für Mathias Müller von Blumencron: Der neue Digital-Chefredakteur der "FAZ" darf die Frankfurter Online-Redaktion massiv ausbauen und neue Apps auf die Rampe schieben.
Freie Hand für Mathias Müller von Blumencron: Der neue Digital-Chefredakteur der "FAZ" darf die Frankfurter Online-Redaktion massiv ausbauen und neue Apps für Android- und Apple-Geräte auf die Rampe schieben. Zehn Journalisten sollen FAZ.net verstärken, teilte der Verlag mit. Zum Vergleich: Die komplette Redaktion der deutschen Huffington Post besteht aus 15 Mitarbeitern.
Mehr Videos und mehr Blogs sollen die mitunter noch etwas dröge wirkende "FAZ" im Netz attraktiver machen. Ebenso wie der "Stern" will sich aber auch FAZ.net nicht auf das Kostenlos-Modell der Huffington Post einlassen: Blogger würden bei bei der "FAZ" schon jetzt bezahlt, stellte Müller von Blumencron gegenüber W&V Online klar. Zum Autorenkreis der FAZ-Blogwelt gehört u.a . New-Economy-Feuilletonist Rainer Meyer alias Don Alphonso ("Stützen der Gesellschaft").
Mathias Müller von Blumencron ist seit Oktober "Chefredakteur digitale Medien" der "FAZ". Der frühere "Spiegel"-Chef machte aus Spiegel Online eine der erfolgreichsten digitalen Medienmarken Deutschlands und genießt in der Branche einen exzellenten Ruf. Er gilt als Paid-Content-Skeptiker. Bei Spiegel Online hatte er sich werbefinanzierten Qualitätsjournalismus auf die Fahne geschrieben - nicht ohne Erfolg; das Portal gilt als profitabel. Im Oktober 2013 kam die Seite auf 203,3 Millionen Visits. Höhere Werte erzielt nur Bild.de.
Müller von Blumencrons neue Projekt FAZ.Net ist von solchen Zahlen noch ein Stück weit entfernt. Auch im direkten Vergleich mit den traditionellen "FAZ"-Konkurrenten "Süddeutsche Zeitung" und "Welt" kann man in Frankfurt noch nicht mithalten. Mit 31,4 Millionen Visits lag FAZ.Net im Oktober laut IVW deutlich hinter Süddeutsche.de (46,7 Millionen) und Welt.de (46,5 Millionen).