Verimi baut aus:
Log-in-Allianz Verimi integriert Bild und Welt
Die Kundencenter von Allianz, Telekom und die Springer-Portale sind nun über das zentrale Verimi-Log-in zugänglich.
Die Wasserstandsmeldungen von Deutschlands Log-in-Allianzen Verimi und Net-ID häufen sich. Anfang November hatte die von den TV-Konzernen RTL, ProSieben Sat.1 und United Internet gegründete Net-ID ihren offiziellen Start mit 60 Webangeboten verkündet - darunter die der Ippen-Gruppe.
Nun teilt wiederum Verimi - die zum Jahreswechsel 2017/18 gegründete Log-in-Plattform von Allianz, Daimler, Deutsche Telekom, Axel Springer und anderen - mit, dass Kunden von Allianz und Telekom die Kundencenter der Unternehmen jetzt über den zentralen Zugang der Log-In-Allianz ansteuern können. Auch die Nutzer der digitalen Verlagsportale von Bild und Welt können sich nun zusätzlich über den Verimi-Universal-Zugang anmelden.
Beide Log-in-Dienste wollen es Internet-Nutzern ermöglichen, sich über einen "Generalschlüssel" bei den Online-Angeboten verschiedenster Branchen einloggen zu können, ohne sich Dutzende einzelner Passworte merken zu müssen. Verimi hat insgesamt 20 Partner, dazu zählen außerdem Deutsche Bank, Bundesdruckerei, Lufthansa, Giesecke Devrient, Degussa.
Was dahintersteckt
Net-ID und Verimi sollen auch eine datenschutzkonforme europäische Antwort auf US-Plattformen wie Facebook oder Google sein, die über die Log-ins ihrer Nutzer schon sehr lange Zugriff auf deren Daten haben und sie für maßgeschneiderte Werbevermarktung nutzen. Angesichts der Datenfülle und Vermarktungsübermacht dieser Plattformen drohen lokale Vermarkter im digitalen Werbemarkt ins Hintertreffen zu geraten.
Für Kritiker bleibt unverständlich, warum es angesichts dieses erdrückenden Wettbewerbs durch die US-Plattformen nicht gelingt, beide Angebote in eine gemeinsame Einlogg-Plattform zu vereinen.
"Dass beide Systeme nebeneinander und teilweise auch gegeneinander laufen, ist völlig unverständlich und ein Fehler", sagt Matthias Ehrlich. Der CEO von Ehrlich Strategies war lange Jahre Mitglied im Präsidium des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW), zuletzt als Präsident.