
Marke in Not:
Loewe stellt Insolvenzantrag
Der schwer angeschlagene TV-Hersteller Loewe hat nach monatelangen Rettungsversuchen einen Insolvenzantrag gestellt. Nach Unternehmensangaben laufen Verhandlungen mit Interessenten, die Loewe übernehmen möchten.
Der schwer angeschlagene TV-Hersteller Loewe hat nach monatelangen Rettungsversuchen einen Insolvenzantrag gestellt. Beim Amtsgericht Coburg sei ein Insolvenzplanverfahren in Eigenverwaltung beantragt worden, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Das Ziel bleibe aber die Rettung des Unternehmens, sagte Vorstandschef Matthias Harsch der Nachrichtenagentur dpa.
Derzeit liefen Verhandlungen mit fünf Interessenten aus dem In-und Ausland, die Loewe übernehmen möchten. "Ich bin sehr zuversichtlich", sagte Harsch. Durch die Insolvenz in Eigenverwaltung könne das Management an Bord bleiben und sich weiter um die Verhandlungen kümmern. Loewe mit Sitz im fränkischen Kronach leidet seit Jahren unter dem Preisverfall für Fernsehgeräte und harter Konkurrenz aus Asien. Die Zahl der Mitarbeiter wurde bereits massiv gesenkt. Derzeit beschäftigt Loewe noch rund 650 Menschen.
In diesem Jahr feierte Loewe sein 90-jähriges Firmenjubiläum. Im Mai startete dazu eine große Kampagne von Brandoffice, die Loewe als Premium-Marke "made in Germany" positionieren sollte. Dabei rückte Loewe nicht nur seine 90-jährige Tradition und die Produktqualität, sondern auch das individualisierbare Design und ein einfaches Bediensystem in den Fokus. Für die Rettung der Marke kam dies jedoch offensichtlich zu spät. (dpa/fs)