Lobo, Praschl, Yogeshwar: Männer unterstützen Frauenquote
Jörg Schönenborn, Sascha Lobo, Peter Praschl, Alan Posener - sie unterstützen Pro Quote und damit die Forderung nach mindestens 30 Prozent Frauen in den Führungsetagen der Medien. Ihre Begründungen.
Die Forderung von mehr als 300 Journalistinnen nach einer Frauenquote in den Führungspositionen der Medien wird zunehmend auch von ihren männlichen Kollegen übernommen. Der Offene Brief von 350 Medienfrauen habe bereits mehr als 3500 Unterstützer, teilt die Initiative Pro Quote mit.
Zu den Unterstützern gehören WDR-Chefredakteur Fernsehen, Jörg Schönenborn, der "Zeit"- Ressortleiter Thomas Kerstan oder der "Welt"-Korrespondent Alan Posener. Aber auch Blogger Sascha Lobo, ARD-Moderator Ranga Yogeshwar und Autor/Blogger Peter Praschl sind unter den Untertstützern zu finden. Es ist bereits eine eigene Unterseite eingerichtet worden: Auf pro-quote.de/maenner begründen die Journalisten, warum sie sich der Initiative anschließen. So sei es nicht nachvollziehbar, warum 50 Prozent des Führungspotenzials gar nicht erst zum Zuge komme in Redaktionen – so ein Argument. Manch ein Kollege wünscht sich, von einer Frau geführt zu werden – das würde Machtkämpfe in Redaktionen reduzieren. Lobos Blick auf DAX-Unternehmen fällt besonders bitter aus - umsonst sucht er bei den wichtigen und namhaften Unternehmen nach weiblichem Führungspersonal.
Ende Februar hat das Portal Pro Quote geöffnet und eine Frauenquote von mindestens 30 Prozent in deutschen Medien gefordert. Auch wenn sich einige Marktpartner sgegen eine Quote stemmen: In einer Umfrage unter Entscheidern hat auch W&V Online registriert, dass der Wunsch nach mehr Frauen in Spitzenpositionen durchaus auf fruchtbaren Boden in Medienunternehmen fällt. So wünscht sich etwa Achim Rohnke als Chef der Bavaria Film Gruppe eine "befristete" Quote. Die Forderung der Journalistinnen habe aus seiner Sicht "die Auflösung von zu homogenen Gruppen zum Ziel", so Rohnke damals.