
Rassismus-Debatte:
Lindners Bäcker-Story bringt das Netz zum Glühen
Die Äußerung von Christian Lindner beim FDP-Parteitag löst eine kontroverse Debatte über Rassismus aus. Das Netz spottet und diskutiert.

Foto: Twitter Ralf Heimann / @ralfheimann
In München kann es schon mal vorkommen, dass man in einer Bäckerei kritisch beäugt wird: Wenn man als Norddeutsche aus Versehen das böse Wort "Brötchen" statt "Semmeln" benutzt. "Gebrochenes Deutsch" beim Bestellvorgang führt dagegen weniger zum kollektiven Unwohlsein, auch wenn FDP-Chef Christian Lindner dies in Bäckerei-Schlangen anders beobachtet haben will. Mit der fiktiven Anekdote wollte er am Samstag beim Parteitag der FDP seine Haltung zum Thema illegale Einwanderung verdeutlichen. Konkret sagte Lindner:
"Man kann beim Bäcker in der Schlange nicht unterscheiden, wenn einer mit gebrochenem Deutsch ein Brötchen bestellt, ob das der hochqualifizierte Entwickler künstlicher Intelligenz aus Indien ist oder eigentlich ein sich bei uns illegal aufhaltender, höchstens geduldeter Ausländer. Damit die Gesellschaft befriedet ist, müssen die anderen, die in der Reihe stehen, damit sie nicht diesen einen schief anschauen und Angst vor ihm haben, sich alle sicher sein, dass jeder, der sich bei uns aufhält, sich auch legal bei uns aufhält. Die Menschen müssen sich sicher sein, auch wenn jemand anders aussieht und nur gebrochen Deutsch spricht, dass es keine Zweifel an seiner Rechtschaffenheit gibt. Das ist die Aufgabe einer fordernden, liberalen rechtsstaatlichen Einwanderungspolitik." (Quelle: NZZ)
Diese Äußerung bringt dem FDP-Chef nun massive Kritik ein, das Netz glüht seit dem Wochenende und debattiert über Rassismus. "Er hat es versemmelt", fasst ein ARD-Kommentar zusammen. Auf Twitter wird jedoch durchaus kontrovers diskutiert - und Lindner erklärt sich: