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Lidl-Pitch: BBDO-Gruppe löst Freunde des Hauses ab
Jubel bei BBDO: Die Freunde des Hauses verlieren den Lidl-Etat. Der Discounter entscheidet sich nach einem Pitch für die Networkagentur.
Der Pitch des Discounters Lidl ist entschieden. Wie aus unternehmensnahen Kreisen zu hören ist, hat sich die BBDO Group Germany durchgesetzt und wird den Kunden mit einem integrierten Team aus Handelsexperten von den Büros in Hamburg, Frankfurt, Berlin und London aus betreuen. Für die BBDO-Gruppe bedeutet dies einen weiteren großen Erfolg: Sie hat in den vergangenen Monaten unter anderem bereits Douglas und einen beachtlichen Teil des Bahn-Etats gewonnen.
Für die Freunde des Hauses dagegen, die sich seit 2008 um den Kunden gekümmert hatten, bedeutet es einen großen Verlust. Gemeinsam hatten die Hirschen-Tochter und Lidl Geschichte in der Discounter-Werbung geschrieben: Neben dem Claim "Lidl lohnt sich" hatte das Gespann zum ersten Mal auf klassische TV- und Imagewerbung gesetzt. Andere Discounter hatten es Lidl später nachgetan.
Der Pitch stand in engem Zusammenhang mit diversen Personalien auf der Seite von Lidl. Seit Ende 2015 leitet Arnd Pickhardt das Marketing im deutschen Markt, dem derzeit wichtigsten für Lidl. Er wechselte von Lidl UK, wo er seit Anfang 2014 für das Marketing verantwortlich war. Unter seiner Federführung entstand dort beispielsweise die große und vielfach ausgezeichnete Kampagne "Lidl Surprises". Und hier schließt sich der Kreis - denn Pickhardt greift wieder auf sein altvertrautes Network Omnicom zurück. In Großbritannien hatte er mit TBWA gearbeitet, jetzt mit BBDO. Beide gehören zu Omnicom.
Der Name BBDO war bislang noch nicht im Zusammenhang mit dem Auswahlverfahren aufgetaucht. Das Unternehmen hat die Vergabe auch noch nicht offiziell bestätigt. Bei den beiden betroffenen Agenturen heißt es auf W&V-Anfrage "kein Kommentar". (ds/cob/ph)