Wired:
Lesetipp: Hakan Tanriverdi steht nicht so auf Shitstorm
"Texte, die einen Shitstorm enthalten, sind es einfach nicht wert, gelesen zu werden."
"Texte, die einen Shitstorm enthalten, sind es einfach nicht wert, gelesen zu werden." - So wenig kann Hakan Tanriverdi mit dem Lieblingswort der Medien anfangen. Häufig kommt es bei Debatten im Netz zum Einsatz.
In seiner Kolumne für die Juli-Ausgabe des Technologie-Magazins "Wired" erklärt der freie Digital- und Technikjournalist, der unter anderem auch für das Digital-Ressort von Sueddeutsche.de tätig ist, warum dieses Schlagwort jeder inhaltlichen Analyse den Diskussionsansatz wegnimmt. Kommt der Shitstorm, gerät jedes schlagkräftige Argument in den Hintergrund.
Ein weiterer Punkt seiner Analyse: Wieso gerade die Thematik der Homosexualität im Internet oft von Shitstorms begleitet wird. Denn die Zustimmung zu gleichgeschlechtlicher Eheschließung liegt in Deutschland laut repräsentativen Umfragen zwischen 66 und 75 Prozent. Aber warum werden gerade die Kampagnen von Homosexuellen lautstark im Netz diskutiert? Ja das Netz, innerhalb dessen der Shitstorm eigentlich nur eines vermitteln soll: Im World Wide Web gäbe es Gleichgesinnte. Oder noch besser - es gibt eine vorgefertigte uniforme Meinung, der man sich einfach anschließen kann, um nicht nachdenken zu müssen.