"Vier Mann aus München das Budget für eine Party zu geben, die nicht angemeldet ist und auch schon um 22 Uhr vorbei sein kann? Das fand ich schon mal cool", sagt Philipp Greve über die Zusammenarbeit. Sein Partner Moré ergänzt: "Bei Absolut Vodka sitzen mutige Leute auf Markenseite, die Lust auf coole Sachen haben. Das findet man nicht oft."

Es folgt eine Social-Media-Kampagne. Der Etat für Absolut Vodka in Deutschland liegt zu diesem Zeitpunkt noch bei den Hirschen. "Absolut Nights" soll die erste OOH-Kampagne werden, die von einem Markt selbst gestaltet wurde. Darauf sind die Gründer sehr stolz. Schließlich ist Absolut Vodka eine der ikonischsten Marken der Welt. "Es gibt im Spirituosenbereich kein anderes Produkt, dem es gelungen ist, mit seiner Flaschenform etwas darzustellen", sagt Agenturchef Moré. "Am Ende ist Absolut Vodka das iPhone der Spirituosen."

Laut von Leise bringt Absolut aufs Lollapalooza

Mitte 2016 holt sich Laut von Leise dann den Deutschland-Lead. Im Hintergrund laufen bereits die Vorbereitungen für die bislang größte Aktion für den Spirituosenhersteller: Im September 2016 wird Absolut Vodka Sponsor des Lollapalooza-Festivals in Berlin.

"Aus Werberaugen betrachtet, sind viele Festivals nicht mehr als eine durchkommerzialisierte Veranstaltung", sagt Philipp Moré. Aber auch das ist wahr: Festivalbesucher sind eine eingeschworene Community. Als Marke müsse man es schaffen, mit dem Festival zu verschmelzen. "Wir sind keine große Agentur und die Ideen, die wir vorschlagen, sind auch nicht etwas für jeden. Wenn man einen Abklatsch von dem will, was man eh macht, sind wir definitiv die Falschen", so Greve.

So gibt es etwa einen eigens für das Lollapalooza entwickelten Festivaldrink: Absolut Lolla, Wodka mit Waldmeisterlimonade. Für diesen Drink musste ein Kölner Unternehmen seine gesamte Jahresproduktion zur Verfügung stellen. Die Puschkinallee wird für das Wochenende in "Absolut Allee" umgetauft. Und der Hashtag #AbsolutLolla, der auf der Straße zwischen den beiden Hauptbühnen gesprüht wurde, sorgt allein auf Instagram für 992 Posts.

84.000 "Glass in Hand"-Momente und 22 Millionen Kontakte später steht fest: Diesen Sommer geht es in die zweite Runde. "Das Co-Creation-Konzept werden wir auf jeden Fall beibehalten", sagt Greve. Wie lange das so weitergehen kann? "Meiner Meinung nach, solange es das Lollapalooza in seiner jetzigen Form gibt." Und sein Co-Gründer Moré ergänzt: "Ich glaube sogar, dass man es eine Weile machen muss. Wenn man einen solchen Partner findet, dann sollte man sich nicht so schnell wieder trennen."

Die grafische Umsetzung der Fallstudie zu Absolut Vodka und dem Lollapalooza Festival finden Sie in W&V 30/17. Das Heft können Sie hier bestellen.


Autor: Christa Catharina Müller

Christa Catharina Müller ist Teil des Teams Digital Storytelling, der Entwicklungsredaktion des Verlags Werben und Verkaufen. Sie ist verantwortlich für die Konzeption und Umsetzung von Podcasts. Daneben experimentiert sie regelmäßig mit anderen Erzählformaten. Bevor sie zu W&V kam, war sie als freie Autorin mit den Schwerpunkten Mode und Digital tätig.