Krise in Osteuropa nagt an Burdas Umsatz
"Fast 20 Prozent unseres Gesamtumsatzes sind schlicht verpufft", gesteht Burda-Chef Kallen. Die Krise in Osteuropa lässt den Konzern nun umdenken.
Hubert Burda Media macht die Krise in Osteuropa zu schaffen. Ein Grund für den Umsatzrückgang im vergangenen Jahr um 200 Millionen Euro auf 2,2 Milliarden Euro seien die politischen Verwerfungen in Russland und der Ukraine, sagte der Vorstandsvorsitzende Paul-Bernhard Kallen dem "Handelsblatt" (Freitag). "Auch die Türkei und Polen machen uns Sorgen. Fast 20 Prozent unseres Gesamtumsatzes sind schlicht verpufft", räumt der Lenker des Medienunternehmens ein.
Burda wolle weiterhin in Russland bleiben, sich dort aber eher auf Lizenz- und Dienstleistungsgeschäfte konzentrieren, sagte Kallen. "Während wir in den vergangenen zehn Jahren stark im Osten investiert haben, werden wir uns nun Richtung Westen orientieren - und das eher digital als in Print. Die USA, Kanada, Großbritannien, Skandinavien und auch Frankreich sind für uns interessante Märkte."
Doch andere Bereich laufen gut und werden ausgebaut: Burda hat allein durch den Verkauf von Zooplus sein durchschnittlich eingesetztes Kapital versechzehnfacht. Fünf bis sechs weitere Projekte stehen nach den Worten von Kallen immer auf der Liste für potenzielle Käufe oder Verkäufe. 2015 investierte Burda rund 280 Millionen Euro in neue Projekte, 150 Millionen mehr als im Vorjahr.
W&V Online/dpa