
Krise: Egmont stellt Chica ein
Die Wirtschaftskrise führt bei der Egmont-Ehapa-Verlagsgruppe zu drastischen Maßnahmen. Die Mediengruppe stellt das Frauenmagazin "Chica" ein und schließt den Standort München.
Die Wirtschaftskrise führt bei der Egmont-Ehapa-Verlagsgruppe zu drastischen Maßnahmen. Die skandinavische Mediengruppe stellt in Deutschland das Frauenmagazin "Chica" ein und schließt den Standort München. Das Männermagazin "FHM" zieht im März zum Stammsitz des Verlags nach Berlin um.
Bereits im Juni hatte Ehapa im großen Stil umgebaut und die Verlagsniederlassung in der Isarmetropole stark dezimiert. Sämtliche Jugendtitel wie "Girlfriends" und "K-Club" zogen in die Berliner Zentrale um. In München blieben lediglich "FHM" und die vom Mädchen-Titel zum Frauenmagazin umgepolte Zeitschrift "Chica". Die Schwesterzeitschrift "Sugar" machte der Verlag zwei Monate später dicht.
Der neue Deutschland-Chef Dennis Kilian setzt mit der Schließung des Münchner Standorts jetzt offenbar seinen harten Sparkurs fort. Die rund 35 Mitarbeiter wurden am Freitag um 15.00 Uhr von der Geschäftsführung über das Aus informiert.
Das Ende für "Chica" kommt überraschend. Denn nach der Umpositonierung zum jungen Frauen-Pocket gingen die Auflagen- und Reichweitendaten nach oben. Trotz des positiven Trends verdiente das Blatt unter dem Strich jedoch kein Geld, heißt es im Umfeld des Verlags. Die Berliner Verlagsleitung habe deshalb nun die Reißleine gezogen. Die letze Ausgabe des Monatstitels wird mit der Februar-Ausgabe letztmalig im Januar erscheinen.
"Wir haben uns die Entscheidung, 'Chica' einzustellen, nicht leicht gemacht", erklärt Geschäftsführer Dennis Kilian. "Aber mit nur einem einzigen Frauentitel sehen wir im hart umkämpften Frauenmagazin-Markt keine langfristige Perspektive. Darüber hinaus setzen wir durch diesen Schritt Potenziale für ein stärkeres Engagement bei 'FHM' frei, von dessen Erfolg wir vor allem auf Grund seiner einzigartigen Positionierung in einem spannenden Markt überzeugt sind."