Konstantin NevenDumont zieht sich zurück
Kommunikations-Karneval in Köln: MDS-Vorstand Konstantin NevenDumont wird auf eigenen Wunsch beurlaubt. Er selbst dementiert die Meldungen und spricht lediglich von "Urlaub".
Konstantin Neven DuMont zieht sich aus dem Vorstand der Zeitungsgruppe M. DuMont Schauberg (MDS) zurück.Nach Informationen von W&V Online ist der Sohn von Verleger Alfred NevenDumont von seinen Aufgaben im Vorstand des Unternehmens und als Herausgeber beurlaubt worden. Der Schritt erfolge "auf eigenen Wunsch", heißt es im Umfeld des Kölner Verlagshauses.
Dennoch behält der von einer Blog-Affäre öffentlich stark angeschlagene Verlegersohn pro forma wohl seine Ämter. Dieser Umstand sorgte am Mittwoch für Verwirrung: Nach Meldungen, er sei von seinen Aufgaben im Konzern entbunden worden und mit sofortiger Wirkung beurlaubt, meldete sich der Social-Media-affine Neven DuMont via Facebook zu Wort. Die Meldung "stimmt nicht", sagt er dort. "Ich mache lediglich Urlaub, bleibe aber Vorstand und Herausgeber".
Ob dies nun als ein echtes Dementi gelten darf, sei dahingestellt. Irgendwie ist eine Beurlaubung ja auch eine Art Urlaub. DuMont hatte bereits am Mittwoch morgen via Twitter schon die vielsagende Nachricht verbreitet: "Juhu, heute beginnt mein Urlaub. Das Leben ist schön". Vielsagend auch, dass sich das Verlagshaus selbst offiziell nicht äußert. Fakt ist: Konstantin NevenDumont wird wohl in der nächsten Zeit operativ mit den Geschäften des Verlags nichts zu tun haben.
Der Vorstand für Strategie und Kommunikation stand wegen einer bizarren Affäre in den letzten Wochen stark in der Kritik. Er soll unter zahlreichen Pseudonymen den Blog des Medienjournalisten Stefan Niggemeier mit teils wirren Kommentaren geflutet haben. Er selbst bestreitet die Urheberschaft. Zwei Bekannte mit Zugang zu seinem Rechner hätten die Beiträge verfasst, so NevenDumont. Zuletzt hatte der Verlegersohn, der am morgigen Donnerstag seinen 41. Geburtstag feiert, sich widersprüchlich zur eigenen Zukunft im Unternehmen geäußert. Zunächst deutete er gegenüber dem "Spiegel" an, er könne sich vorstellen, in den Aufsichtsrat zu wechseln. Dann mailte er an die "Süddeutsche Zeitung", er bleibe "jetzt erstmal Vorstand".