Kreative Kooperation:
Kommunistisches Känguru tröstet in irren Zeiten
Marc-Uwe Kling, Autor der Buchserie "Die Känguru-Chroniken" schreibt Comics für Die Zeit. Zeit Online veröffentlicht täglich einen Comic zum kommunistischen Beuteltier und seinem Mitbewohner.
Gezeichnet werden die Strips von Künstler und Grafiker Bernd Kissel. Sie erzählen Episoden aus dem Leben des Kängurus und seines Kreuzberger Mitbewohners Marc-Uwe, den beiden Protagonisten aus der Bestseller-Reihe Känguru-Chroniken.
"Tägliche Comics in Tageszeitungen haben eine große Tradition, das wollten wir online schon lange einmal ausprobieren.", sagt Jochen Wegner, Chefredakteur Zeit Online. "Wir freuen uns sehr über diese ungewöhnliche Zusammenarbeit", so Wegner.
Reine Selbstverteidigung in irren Zeiten
Die Veröffentlichung der Comics sei "reine Selbstverteidigung", sagt Autor Marc-Uwe Kling. Die Zeiten seien so irre, dass man mit irgendwas ja zurückschlagen müsse. Ein tägliches Format sei für jeden Zeichner eine große Herausforderung und für ihn ein lang gehegter Traum", sagt Zeichner Bernd Kissel.
Auch das Känguru kommt zu Wort: "Meine Zustimmung hat keiner eingeholt", lasse es ausrichten. Es behalte sich das Recht vor, mit seinem Legal-Team dagegen vorzugehen, so Kling und Kissel. Aufgrund des unberechenbaren Charakters des Kängurus habe das tägliche Format eine unbefristete Probezeit.
Gute Resonanz beim Leser
Beim Leser kommt's gut an. Die Kommentare gehen von "Bitte Bitte mehr davon! So etwas ist in diesen Zeiten wichtig." bis "Ein paar Striche, schlaue Beobachtungen und kluge Gedanken können einen so kurz wie nett aus der üblichen, deprimierenden Dystopie von Pandemie, politischen Irrungen und Wirrungen, Klimakrise, Artensterben, ... entführen".
Wer sich selbst ein Bild machen will, klickt auf die Zeit-Homepage. Die Verfilmung der Buchreihe war dieses Frühjahr als Kinofilm auf der Leinwand gestartet.