Um die Standards einzuhalten haben alle Unternehmen auf ihren Websites Änderungen vorgenommen. So hat Parship besipielsweise sein Widerrufsverfahren geändert oder eDarling die Kündigungsmöglichkeiiten verbessert. "Alle mussten sich bewegen und investieren, um die Anforderungen zu erfüllen," sagt Parship-Geschäftsführer Peter F. Schmid. Die Messlatte sei höher gehängt worden als der kleinste gemeinsame Nenner.

Damit der Spin-Kodex kein zahnloser Tiger bleibt, muss es ein unabhängiges Kontrollgremium geben. Dies will der Bundesverband der digitalen Wirtschaft (BVDW) organisieren und verhandelt darüber gerade mit dem TÜV Süd. Über das Logo Spin-Kodex auf den Websites der Anbieter werden die User direkt auf die vom  Bundesverband der digitalen Wirtschaft (BVDW) betriebene Website spin-kodex.de geleitet. Dort können sie die Selbsverpflichtungsregeln nachlesen und sich im Ernstfall direkt beschweren. 

 Elitepartner-Geschäftsführer Jost Schwaner hält die Initiative für "Schall und Rauch". Seiner Meinung nach erfüllen nicht alle Mitgieder die Anforderungen an Transparenz und Datenschutz. Elitepartner setze mit dem TÜV-Siegel s@fershopping   bereits auf strengere Bewertungsmaßstäbe, behauptet Schwaner. Die Initiatoren lassen jedoch durchblicken, es könne auch daran liegen, dass Elitepartner die Kriterien des Spin-Kodex noch habe verhandeln und aufweichen wollen. Dabei könnte es möglicherweise um das Thema Aboverlängerung gehen: eDarling jedenfalls hatte anfang des Jahres eine EV gegen Eliteparner erwirkt, weil der Anbieter Abos automatisch um die doppelte Laufzeit verlängert hatte.

Was die Initiative taugt, wird sich in der Praxis herausstellen. Friendscout24 -Geschäftsführerin Martina Bruder ist jedenfalls überzeugt: "Die Diskussion ist konstruktiv eröffnet." 


Autor: Judith Pfannenmüller

ist Korrespondentin für W&V in Berlin. Sie schaut gern hinter die Kulissen und stellt Zusammenhänge her. Sie liebt den ständigen Wandel, den rauhen Sound und die thematische Vielfalt in der Hauptstadt.