Remote Performance Index:
Kleine Unternehmen sind besonders produktiv
Eine Studie von Hi! Employer Strategies zeigt, dass Remote Work nach einer Eingewöhnungsphase große Vorteile für Produktivität, Arbeitsqualität und Unternehmenskultur bringt - vor allem kleine Unternehmen kommt die neue Arbeitsweise zugute.
In der ersten Welle des Remote Performance Index hat die Strategieberatung Hi! Employer Strategies Entscheider*innen aus Mittelstand und Großunternehmen befragt, wie sich Homeoffice auf ihre Teams und Organisationen auswirkt. Interessant: Die großen Organisationen sind im Homeoffice weniger performant, als Unternehmen mit weniger als 1.000 Mitarbeiter*innen. Die kleineren Unternehmen stehen sowohl hinsichtlich der Arbeitsqualität (60 Prozent gegenüber 58 Prozent) als auch der Produktivität besser da (63 Prozent gegenüber 54 Prozent).
"Corona hat viele kalt erwischt. Wir waren sehr überrascht, dass fast die Hälfte der befragten Unternehmen, nach Einschätzung des Managements, schlicht nicht gerüstet gewesen ist für Homeoffice und dezentrales Arbeiten. 46 Prozent der Befragten setzen Remote Work erst seit kurzem ein. Nur knapp 54 Prozent nutzen dezentrale Arbeitsformen seit einem Jahr oder länger", sagt Stephan Platt, Director Employer Strategies. Die Studie zeigt zudem, dass Remote Work nach einer Eingewöhnungsphase erhebliche Vorteile für Produktivität, Arbeitsqualität und Unternehmenskultur bringt. Über 67 Prpzent der Befragten berichten, dass Seite zwei von drei Mitarbeiter*innen im Homeoffice produktiver sind, als im Büro. Und ein Großteil (66 Prozent) ist der Meinung, dass im Homeoffice erstellte Arbeitsergebnisse besser sind."
"Management-Aufgabenkönnen genauso gut funktionieren, wie vor Ort im Unternehmen"
"Management-Aufgaben, wie das Verteilen und Nachhalten von einzelnen Tasks im Homeoffice, können genauso gut funktionieren, wie vor Ort im Unternehmen. Das Delta von besser zu schlechter liegt bei remote-erfahrenen Unternehmen bei nur 6 Prozent bzw. knapp 2 Prozent. Mitarbeiter*innen übernehmen die Verantwortung für ihre Aufgaben, planen selbst, wie sie am besten vorgehen und erreichen definierte Ziele. Um diese positiven Aspekte in der Organisation zu verankern, müssen Kompetenzen in Führungsverhalten und Methodik weiterentwickelt werden. Dazu gehört auch die Anpassung von Prozessen. Hier wird ganz besonders deutlich, dass sich das Einbinden von Remote Work für Unternehmen lohnt – trotz der höheren Anforderung an Kommunikation und Technik", sagt Rotraud Diwan, Geschäftsführerin von Hi! Employer Strategies.
Ein weiterer spannender Aspekt: Weibliche Führungskräfte schätzen sowohl die Qualität der Arbeitsergebnisse als auch die Produktivität im Homeoffice besser ein, als männliche. Entscheiderinnen scheinen deutlicher wahrzunehmen, was geleistet wird. Männliche Führungskräfte treten dagegen dezentralem Arbeiten eher skeptisch gegenüber und schätzen Produktivität und Arbeitsqualität geringer ein. Beide setzen jedoch bislang auf die gleichen Formate und Kanäle, um ihre Teams zu informieren: per E-Mail, Intranet, Video-Casts, Newsletter und Livestreams. Allerdings haben männliche Führungskräfte Präferenzen zu eher organisatorischen Formaten, wohingegen Frauen eher soziale Formate, die ein nahes und ungezwungenes Erleben ermöglichen, bevorzugen.