
RTL/n-tv/3sat:
Kiffen liegt im TV-Trend
RTL, n-tv, 3sat: Auf breiter Basis thematisiert das TV derzeit den Cannabis-Gebrauch und punktet beim Publikum. Auch Werber lassen kiffen.
Zuschauer können sich aktuell allein mit der Flut an Sendungen über Cannabis berauschen: Nach dem RTL-Auftakt mit dem "Jenke-Experiment: Drogen" am Montagabend hat Schwestersender n-tv nachgezogen und am Dienstag über den Tag hinweg mehrere News-Specials zum Thema "Gefährliche Süchte" verteilt. "Gute Quoten" meldet der Kölner Nachrichtensender nun für den "n-tv Talk Spezial" zum Thema "Wie gefährlich ist Kiffen wirklich?": 2,6 Prozent der 14- bis 29-Jährigen verfolgten am Dienstagabend ab 22.10 Uhr die Diskussion mit RTL-Moderatorin Ilka Eßmüller, Reporter Jenke von Wilmsdorff sowie Stephan Mayer (CSU), Hans-Christian Ströbele (Grüne), Edelhard Thoms, Chefarzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie im Park-Krankenhaus Leipzig und Jugendrichter Andreas Müller. Das "Jenke-Experiment: Drogen", das n-tv vorab zeigte, lockte insgesamt nochmals 240.000 Zuschauer vor den Bildschirm. Die Ausstrahlung am Montagabend bei Mutter RTL hatte sehr gute Quoten vor allem beim jungen Publikum erzielt: Der selbst erkiffte Drogenrausch des RTL-Extrem-Reporters kam in der Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen auf einen Marktanteil von 23,5 Prozent. Auch online begleitet RTL das Thema.
Auch das öffentlich-rechtliche TV lässt das Kiffen nicht sein: Am Dienstagabend schwenkte der ZDF-ARD-ORF-SRG-Sender 3sat auf das Drogenthema ein. In der Wissensreihe "nano" porträtierte der Kanal in einem "Spezial" am frühen Abend "Legales Cannabis". Themenpunkte waren: "Cannabis für Colorado - Kiffen erlaubt", "Cannabis als Medizin", "Der Joint verleitet nicht zu harten Drogen", sowie "Ein umstrittenes Kraut" und "Kontrolliert freigeben - Mit Drogen leben lernen". Das Ganze ist in der Mediathek von 3sat zu finden.
Nach der Freigabe der Cannabis-Produkte Marihuana und Haschisch für den privaten Gebrauch in Colorado zum Jahresstart hat auch hierzulande wieder die Diskussion über Wohl und Wehe der Rauschmittel eingesetzt. Das Potenzial in der Bevölkerung ist groß: Obwohl der Erwerb und der Besitz in Deutschland verboten sind, wird die Zahl der Kiffer auf vier Millionen geschätzt, wie von Wilmsdorff in seiner RTL-Reportage berichtete. Das könnte auch die guten Marktanteile für die TV-Formate erklären. Selbst die Werbung hat mit Blick auf die Vorgänge in den USA Haschisch für sich entdeckt: Seit Monaten sorgen Marken wie Edeka für Furore mit kiffenden Testimonials. Auch US-Spots für den Marihuana-Gebrauch werden weltweit in den sozialen Netzwerken wie berauscht geteilt. Selbst zugedröhnte Delfine schaffen es ins TV.
Hier nochmals der witzige Edeka-Spot, den die Stammagentur Jung von Matt aus Hamburg fürs Kino und das Umfeld von "Hangover 3" kreierte, der aber Ende 2013 als Viral große Erfolge feierte ...