
KidsVA: Zeitschriftennutzung weitgehend stabil
Im Wettbewerb mit anderen Medien um das Zeitbudget der Kinder behalten Kioskmagazine ihren Stellenwert.
Im Wettbewerb mit anderen Medien um das Zeitbudget der Kinder halten Zeitschriften sich wacker. Das besagt die aktuelle KidsVerbraucherAnalye (KVA). In der Erhebung untersucht der Egmont-Ehapa-Verlag jedes Jahr Konsum und Mediennutzung der 5,7 Millionen Mädchen und Jungen im Alter zwischen sechs und 13 Jahren.
Zwei Drittel der Altersgruppe lesen regelmäßig eine der 41 abgefragten Kioskzeitschriften. Nimmt man (nicht erhobene) frei verteilte Objekte, Kundentitel wie „Junior“ und „Medizini“ oder auch Schülerzeitungen hinzu, dürfte der Anteil der Zeitschriftenleser noch höher ausfallen. Für jeden dritten zwischen sechs und 13 Jahren zählt die Magazinlektüre zu den häufigsten Freizeitaktivitäten, 40 Prozent geben ihr Taschengeld für Heftchen aus.
Die höchste Reichweite unter den Kaufobjekten erzielt – wie auch in früheren Untersuchungen – das „Micky Maus-Magazin“ mit 631.000 regelmäßigen Lesern. Der Titel ist mittlerweile das einzige wöchentliche Heft für die Zielgruppe. Das monatliche „Disneys Lustiges Taschenbuch“ kommt auf 418.000 treue sechs- bis 13-jährige Fans, „Geolino“ auf 368.000 und „Donald Duck Sonderheft“ auf 360.000. Das pferdelastige Magazin „Wendy“ bringt es insgesamt auf 299.000 Nutzer, davon sind 277.000 weiblich. Damit ist der Titel bei Mädchen der klare Favorit. Die Erhebung zeigt zudem, dass auch bis zu drei Viertel der Eltern junger Leser die Hefte der Kinder (mit) anschauen. Ob sie deswegen auf typische „Erwachsenenlektüre“ verzichten, wurde in der KVA nicht abgefragt.
Die Konkurrenz einzelner Mediengattungen um die Aufmerksamkeit der Kids ist groß: Rund drei Viertel der Jungen und Mädchen schauen häufig fern, ähnlich viele nutzen Handheld-, PC- oder Konsolen-Games. Mit zehn Jahren haben knapp 80 Prozent der Sechs- bis 13-Jährigen einen PC, kaum weniger besitzen ein Handy. Das Internet nutzen etwa 60 Prozent aller Sechs- bis 13-Jährigen, täglich im Netz sind jedoch nur zwölf Prozent. In der Altersgruppe zwischen zehn und 13 surfen aber bereits 84 Prozent zumindest gelegentlich und 20 Prozent (fast) täglich.
Unter den Websites bevorzugen Jungen die Online-Präsenzen Toggo.de, Kika.de, Micky Maus-Magazin, wasistwas.de und Geolino.de, Mädchen surfen neben Toggo.de, Kika.de und Geolino.de gerne zu Girlfriends.de und Barbie.de.
Gefragt, wie sie Werbung bewerten, bezeichnen 68 Prozent der Heranwachsenden generell TV-Spots als „gut“. Für Zeitschrifteninserate sprechen sich 64 Prozent aus. Internet und Radio fallen dagegen etwas ab, haben aber ebenfalls ihre Fans. Knapp vier Fünftel der Kids nutzen Werbung als Information über neue Produkte, fast die Hälfte findet aber Werbung für Kinder oft langweilig.
Zur Befriedigung kleiner Wünsche stehen den Jungen und Mädchen pro Kopf und Monat im Schnitt knapp 22 Euro zur Verfügung – das ist geringfügig weniger als ein Jahr zuvor. Von teilweise gesunkenen Preisen können die Kids nur eingeschränkt profitieren, außer sie gehen zu den Discountern. Die haben aber nur teilweise die in der Regel für das Taschengeld erworbenen Produkte im Sortiment; denn ausgegeben wird das eigene Geld am häufigsten für Süßigkeiten, Lesestoff und Eis. Für die KVA wurden insgesamt 1.600 Interviews mit deutschen Kinder im Alter zwischen sechs und 13 Jahren geführt, daneben wurde je ein Elternteil befragt.