
Internationale Kampagne:
Kia und der große (D)e Niro
Für seine Europakampagne hat Autohersteller Kia Oscargewinner Robert De Niro gewinnen können. Das fast gleichnamige Elektro-Modell wird aber nicht in Deutschland beworben.

Foto: Kia
Ganz Europa freut sich über den Humor, die Schauspielkunst und die feine Ironie von Robert De Niro: Der 75-Jährige Schauspieler macht Werbung für Kia. Ganz Europa? Na ja, fast: In Deutschland setzt Kia die Kampagne mit dem Oscarpreisträger nicht ein.
Aber in den meisten anderen Ländern. Und die Clips mit De Niro sind sehenswert: Der Hollywoodveteran wirbt nämlich für ein besonders modernes und zeitgemäßes Konzept, das Elektroauto Kia e-Niro. (Für die jungen Nicht-Kino-Gänger: Robert De Niro war ein großer Star in den 70er-, 80er- und 90er-Jahren und drehte viel mit Francis Ford Coppola und Martin Scorsese. Zu seinen bekannten Filmen gehören unter anderem die Trilogie "Der Pate", "Zeit des Erwachens", "Goodfellas" und "Silver Lining".)
Die Kia-Kampagne mit De Niro und dem e-Niro wurde von Innocean Worldwide Europe unter der Leitung von Gabriel Mattar (European CCO) und Ricardo Wolff (ECD) entwickelt. Sieben Kurze Clips inszenieren die Stärken des Schauspielers De Niro - und natürlich die Vorzüge des Elektroautos.
De Niro nimmt sich, und das mögen wir ja bei prominenten Testimonials immer gern, nicht so ernst. Da können da die Namens-Assoziationen schon mal überstrapaziert werden.
Etwa im ersten Spot "Hipster" - offenbar hat Robert De Niro die Einladung zum Drehtermin ein wenig missverstanden.
Ein paar der Spots nehmen zugleich die Werbebranche ein wenig hoch. Zum Beispiel dieser hier: "Das nenn ich Marketing."
Auch überspringbare Videos, wie sie zum Beispiel auf Youtube gern eingesetzt werden, sind Thema:
Für die große Europakampagne zu Kias E-Mobilität kommen Fernsehwerbung, Zeitschriften- und Zeitungsanzeigen, Kinospot und natürlich Online, insbesondere die großen Social-Media-Plattformen Facebook, Instagram und Youtube zum Einsatz.
Damit will Kia vor allem Hindernisse für den Besitz von Elektrofahrzeugen beseitigen, vor allem in seinen europäischen Schlüsselmärkten. "Wer wirbt sonst noch für ein Auto namens e-Niro? Natürlich musste es Bob [De Niro] sein", sagt ECD Wolff. Regie führte Bryan Buckley Gründer von Hungry Man, auch kein Unbekannter im Film- und Werbegeschäft.
Kia hat den e-Niro auf dem Pariser Automobilsalon vorgestellt. Er soll mit einer Aufladung 455 Kilometer (gesamt) beziehungsweise bis zu 615 Kilometer Reichweite in der Stadt haben und ist das erste vollelektrische Crossover-Nutzfahrzeug von Kia
Mit im Kreativteam von Innocean sitzen Nicolas Holz, Ahmet Kilic, Pedro Lourenço, José Gomes, das Accountmanagement lag bei Oliver Novak und Elif Azakli Alaz. Die Postproduction offline übernahm Cartel, online Harvest. Musik: Asch and Spencer. Fotograf: Jens Koch. Social Media: Herren der Schöpfung.
Bei Kia zeichnet für die Kampagne Marketingchef Artur Martins verantwortlich und mit ihm Valentina Orena, Kommunikationsmanagerin, Marketing-/Kampagnenmanagerin Verena Wahl sowie ihre Mitarbeiterin Ana Furlan-Feiereis.
Und da unterstellt man der Werbung immer Jugendwahn: Dabei haben wir heute erst über das Werbe-Comeback eines weiteren Schauspiel-Dinos berichtet ... und zwar hier.
Kia übrigens, hierzulande eine Marke mit eher geringer Marktmacht (Neuzulassungen Mai 2019: Rang 15 mit 1,9 Prozent Marktanteil; Platz eins bei den Neuwagen hält VW mit 18,3 Prozent), haut international zumindest in der Werbung ordentlich auf den Putz. So war die Marke aus Südkorea bei den letzten Super-Bowl-Werbeblöcken stets prominent vertreten. Und holte sich dafür Schauspiel- und Musik-Schwergewichte wie Christopher Walken (2016), Komikerin (2017) und Rocker Steven Tyler